Freiherr vom Stein verfasst im Auftrag von Wilhelm III. die “Nassauer Denkschrift”:ein Katalog von Vorschlägen zur Verwaltungsreform im Preußen:
– Reformation der staatlichen Verwaltung mit klar abgegrenzten Ressorts
– Bürgerbeteiligung in Provinzverwaltungen
Nassauer Denkschrift:Grundgedanke ist, die “gebildete, obere Schicht” zur Mitwirkung am Staat zu bewegen und mit ihnen nationale Kräfte im Widerstand gegenüber Napoleon zu entfalten.
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preussenchronik.de
Kategorie: 1807
1807: Umsetzung von Heeres- und Bildungsreform in Preußen
General Gerhard von Scharnhorst wird mit der Umsetzung der Heeresreform, Wilhelm von Humboldt mit der Umsetzung der Bildungsreform beauftragt.
Während Scharnhorst bei der Heeresreform nun auf eine “Freiwilligenarmee” setzt, will Humboldt mit der Bildungsreform die schulische Bildung auf humanitärer Grundlage für alle Schichten zugänglich machen.
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14.06.1807: Napoleon besiegt das russisch-preußische Heer bei Friedland
Bildquelle: Militärische Operationen im Mai/Juni 1807, Grenzverlauf vom Juli 1807 nach dem Frieden von Tilsit, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=852373
Napoleon besiegt das russisch-preußische Heer bei Friedland (Ostpreußen).
Der 4. Koalitionskrieg wird beendet.
80000 Franzosen standen 60000 Preussen und Russen gegenüber.
Königsberg (Ostpreußen) wird französisch besetzt.
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09.07.1807: Frieden von Tilsit (Ostpreußen)
Bildquelle: Von O. Meinke - G. Droysens Historischer Handatlas, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3140988
Rußland verbündet sich mit Frankreich gegen England.
Breide Staaten stecken in Europa Interessensphären ab.
Russland stimmt der Halbierung Preußens und der Kontinentalsperre zu.
Deutsche Verwandte des Zaren, die in Besitz von Herrschaftsgebieten sind, sichern Napoleon Souveränität zu.
Preussisch-französisches Abkommen:
Das Königreich Westfalen erhält die preußischen Gebiete westlich der Elbe.Preußen muß große Gebiete Polens an das Herzogtum Warschau abgeben.
Frankreich verpflichtet sich im Gegenzug um Abzug aus Preussen, sobald die vollständigen Kriegskontributionen gezahlt werden.
Reste der französischen Armee verbleiben in wenigen Festungen (z.B. Stettin). Die Truppenstärke der Preussen soll auf 42000 reduziert werden.
09.10.1807: Oktoberedikt wird beschlossen
Bildquelle: Von Machahn 18:27, 29 September 2007 (UTC) - http://www.preussen-chronik.de/_/ereignis_jsp/key=chronologie_004710.html, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2832417
Die Verwaltungsreformen und die fortschrittliche Verfassung der Franzosen sind den Preußen Vorbild für einen schlankeren, modernen und “gerechteren” Staat, der sich sowohl zukünftig gut verteidigen kann als auch für innere Ruhe sorgt. Auch aus Angst vor einer Revolution wie in Frankreich ab 1789 beschließt Preußen für sein Volk weitreichende Reformen “von oben” und von “innen” heraus, das Oktoberedikt:
Im “Oktoberedikt” (verfasst von vom Stein) beschließt die preußische Regierung folgende Maßnahme:
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- Aufhebung der Leibeigenschaft und Einführung der Gewerbefreiheit für alle (Bauernbefreiung)
Mit der so genannten “Bauernbefreiung” im wird die Leibeigenschaft bzw. Erbuntertänigkeit der Bauern aufgehoben. Diese sind ab sofort frei in der Berufswahl und den Grundherren nicht mehr zum Dienst verpflichtet. Ab 1811 dürfen dann Bauern auch Land erwerben. Ebenso die Eheschließung hängt nun nicht mehr vom Willen des Grundherren ab. Können Bauern in die Städte gehen, um Bürger zu werden, gestattet das Oktoberedikt nun auch Adligen, Bauer oder Bürger zu werden. Ebenso ist fortan Waren- und Güterverkehr “ständeübergreifend” möglich. Somit kann der Kapitalfluss jetzt alle Wirtschaftsbereiche wie Landwirtschaft, Handwerk und Industrie ohne Schranken durchdringen. Insgesamt wird also die Ständeordnung aufgehoben.