Radikale Antisemiten der SA greifen in Berlin jüdische Passanten an und verprügeln sie, bekannt auch als Kurfürstendamm-Krawall. Anschließend verhängt die Polizei ein Demonstrationsverbot, auch auf Grund des Eingreifens von Goebbels. Der NS-Staat will damit negative Schlagzeilen im Ausland verhindern.
Kategorie: 1935
01.09.1935: Homosexualität wird verboten.
Ab sofort sind sexuelle Handlungen zwischen Männern strengstens untersagt, die Nationalsozialisten verschärfen somit § 175 des Strafgesetzbuches. Die Höchststrafe für solche Delikte wird auf 5 Jahre Gefängnis erhöht.
15.09.1935: Nürnberger Rassegesetze werden verabschiedet.
Auf ihrem 7. Reichsparteitag verabschieden die Nationalsozialisten die Nürnberger Rassegesetze. Der Reichstag in Berlin stimmt noch am Abend dafür.
12.10.1935: “Jazz” spielen wird im Rundfunk verboten.
So genannter “Nigger-Jazz” darf ab sofort nicht mehr im Rundfunk gespielt werden.
18.10.1935: Das “Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit” tritt in Kraft
Das “Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit” tritt in Kraft:
Personen mit Erb- oder ansteckenden Krankheiten dürfen nicht mehr heiraten. Vor jeder Eheschließung ist ein Gesundheitszeugnis erforderlich.
Gesetzestext (verfassungen.de)
07.11.1935: “Stahlhelm” nun in SA eingeordnet
Hitler löst den “Stahlhelm” auf und ordnet ihn in die SA ein.
Hintergrundinfos (LeMo)
13.01.1935: 90 Prozent der Saarländer für Verbleib im Deutschen Reich.
Rund 90 Prozent der Saarländer stimmen in einer Volksabstimmung für den Verbleib im Deutschen Reich. Hitlergegner flüchten in den folgenden Wochen größtenteils nach Frankreich.
01.03.1935: Göring gibt Existenz der Luftwaffe bekannt.
Das Saargebiet wird vom Völkerbund an das Deutsche Reich übergeben. Hermann Göring gibt in seiner Funktion als Reichsluftfahrtminister die Existenz der Deutschen Luftwaffe bekannt.
16.03.1935: Wiedereinführung der Wehrpflicht
Bildquelle: Wehrmacht-Kennkarte, Von Nazi Germany – Scan by Redwolf2, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15704351
Die Wehrpflicht wird im Deutschen Reich am 16.3.1935 wieder eingeführt. Dafür erlässt Hitler das ,,Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht. Des weiteren soll die Wehrmacht auf ca. 600000 Mann-Stärke erhöht werden. Laut Versailler Vertrag werden lediglich etwas mehr als 100000 Soldaten zugestanden. Damit verstößt das Reich gegen die geforderte Truppenstärke. Die ausländischen Reaktionen bleiben verhalten.
17.03.1935: Zahlreiche Pfarrer der Bekennenden Kirche werden verhaftet.
Insgesamt 700 Pfarrer der Bekennenden Kirche werden verhaftet.
28.03.1935: “Triumph des Willens” wird uraufgeführt.
Der Propagandafilm “Triumph des Willens” von Leni Riefenstahl wird in Berlin uraufgeführt.Der Film berichtet mit für damals revolutionären Filmtechniken über den Nürnberger Reichsparteitag 1933.
31.03.1935: “Totenkopfverbände” beaufsichtigen KZs.
Ab sofort übernehmen die sogenannten “Totenkopfverbände” die Beaufsichtigung der Konzentrationslager.
18.06.1935: Deutsch-britisches Flottenabkommen wird unterzeichnet.
Unterzeichnung des deutsch-britischen Flottenabkommens: Das Deutsche Reich darf auf 35 % der britischen Marinestärke aufrüsten. Damit werden Bestimmungen des Versailler Vertrags seitens des Königreichs gelockert. Das Zugeständnis ist Teil der “Appeasement”-Politik Großbritanniens.
Hintergrundinfos (LeMo)
26.06.1935: “Reichsarbeitsdienst” wird eingeführt.
Bildquelle: RAD beim Straßenbau, 1936, Von Bundesarchiv, B 145 Bild-P022078 / Frankl, A. / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5474682
Der “Reichsarbeitsdienst” wird eingeführt, künftig können Männer zwischen 18 und 25 Jahren zum Reichsarbeitsdienst von einem halben Jahr verpflichtet werden, für Frauen war der RAD zunächst freiwillig. Nach nationalsozialistischem Sprachgebrauch handelt es sich um “Ehrendienst am deutschen Volke”. Tatsächlich soll die Arbeitslosigkeit massiv verringert werden.