“Geheimnisvolle Orte” am 20.11.2024 im RBB

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-R0412-016 / Senft, Gabriele / CC-BY-SA, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5436057

20.11.2024,

RBB, 20.15: Geheimnisvolle Orte, Die Charité Geschichten von Leben und Tod, Doku, D 2017

“Der Glanz der Spitzenleistungen der Mediziner spiegelt auf die jeweils Herrschenden zurück, demonstriert ihr Potenzial. Im Gegenzug vergeben sie Privilegien und Ämter. Erfolgreiche Ärzte können zu Stars werden. Der Mythos der “Halbgötter in Weiß” ist untrennbar verbunden mit dem der Charité. Auf dem Areal nahe der Spree, in dichter Nachbarschaft zum Schloss, zum Reichstag, zur Reichskanzlei und zum Führerbunker, aber auch zum Staatsrat der DDR und nun zum Kanzleramt, verlief die Entwicklung in mehr als 300 Jahren nie gradlinig, sondern auf Umwegen und mit Wendungen. Die Charité ist Schaffensort so genialer Ärzte und Wissenschaftler wie Rudolf Virchow, Robert Koch oder Emil von Behring; ist weltberühmter Ort der Sternstunden der Medizin des 19. Jahrhunderts, aber auch ein Ort tödlicher Irrtümer und sogar Schuld und Verstrickung. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche an den Orten, an denen in der Vergangenheit medizinhistorisch Unvergleichliches geschah und führt in Rudolf Virchows einmalige Sammlung anatomischpathologischer Präparate und ins unscheinbare Arbeitszimmer im Reichsgesundheitsamt gegenüber der Charité. Hier entdeckte Robert Koch den TuberkuloseErreger. Im ehrwürdigen Anatomischen Institut war es Frauen lange Zeit verboten, Leichen zu präparieren. In der ehemaligen chirurgischen Universitätsklinik in der Ziegelstraße vollbrachte Ernst von Bergmann chirurgische “Wunder” und wurde zum Schrittmacher der medizinischen Entwicklung im 19. Jahrhundert. In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich hier eine NSKaderschmiede. An dramatische Tage und Nächte im Operationsbunker mit dem weltbekannten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch erinnert sich ein Arzt, der als zwanzigjähriger Medizinstudent die Übergabe der Charité an die Rote Armee am Kriegsende miterlebte. Professorin Ingeborg Rapoport ist heute 104 Jahre alt. Die jüdische Emigrantin kommt – verfolgt durch die McCarthyDoktrin in den 50er Jahren aus den USA zurück nach Deutschland. Für die Kinderärztin wird die Charité, die Säuglingsstation, Heimat. Die Dokumentation erzählt mit seltenen Archivaufnahmen, historischen Fotos, Zeitzeugen und Experteninterviews von berühmten und vergessenen Patienten, von “Halbgöttern in Weiß”, den Sternstunden und den Abgründen in der Geschichte der Charité. (Senderinfo)” (tvspielfilm.de)

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“Die Spioninnen – Im Auftrag der DDR” am 20.11.2024 im MDR

Bildquelle: Von Ministerium für Staatssicherheit der DDR - Eigenes Werk, basierend auf: MFS.jpg und http://docplayer.org/125580580-Stasi-unterlagen-archiv-emblem-des-mfs.html, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3031523

20.11.2024,

MDR, 21.15: Die Spioninnen – Im Auftrag der DDR, Gabriele Gast, Dokureihe, D 2023

“Beim BND ist Gabriele Gast “Dr. Gabriele Leinfelder”, bei der HVA “Gisela”. Im Sommer 1968 gerät die Doktorandin auf einer Recherchereise für ihre Dissertation in das Visier der Staatssicherheit – und verliebt sich in einen StasiMann – kurz zuvor hatte ihre langjährige Jugendliebe die Heiratspläne zerstört, weil die damals 25-Jährige ihre Promotion nicht für eine Familie aufgeben wollte. “Karlicek”, wie der Stasi-Romeo von Gabriele Gast genannt wird, ist da anders. Er unterstützt sie in ihren beruflichen Plänen, diskutiert viel über Politik. Als er sich ihr gegenüber als Stasi-Offizier offenbart, macht Gabriele Gast gerne “ein bisschen mit.” Ab diesem Zeitpunkt hat die Stasi großen Einfluss auf das Leben der Politikwissenschaftlerin, und Gabriele Gast ist eine gute Spionin: 1973 wird sie vom Bundesnachrichtendienst als Agentin eingestellt, seitdem ist sie Doppelagentin – ein Glücksfall für den ostdeutschen Auslandsgeheimdienst. Sie wird zu einer der wichtigsten Quellen des Ministeriums für Staatssicherheit. Erst im September 1990 endet ihre Karriere als Doppelagentin -Gast wird verraten, von einem anderen Stasi-Agenten. Ihre Karriere ist zerstört – und trotzdem hält die ehemalige Spionin an ihrer Überzeugung fest. (Senderinfo)” (tvspielfilm.de)

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“Kein Spiel – Kinderarbeit in Deutschland nach 1945” am 20.11.2024 im BR

Bildquelle: Symbolbild, amazon.de

20.11.2024,

BR, 22.00: Kein Spiel – Kinderarbeit in Deutschland nach 1945, Dokumentation, D 2024

“Weltweit arbeiten mehr als 160 Mio. Kinder, die meisten von ihnen in Ländern des “Globalen Südens”. In Deutschland hingegen ist Kinderarbeit verboten. Doch das war nicht immer so: Bis in die 1980er-Jahre mussten Kinder auch hierzulande hart arbeiten. Diese Doku erzählt von Menschen, deren Kindheit aus Armut, Ausbeutung und Druck bestand. Manche von ihnen leiden bis heute unter den Folgen. Die Dokumentation “Kein Spiel – Kinderarbeit in Deutschland nach 1945” erzählt von Kindern, die bis in die 1980er-Jahre hart arbeiten mussten. Und das, obwohl Kinderarbeit da offiziell schon längst verboten war. Puppen – für die einen Kinder ein hübsches Spielzeug, für Erika Roth vor allem Arbeit. Schon mit sechs Jahren muss sie nach der Schule der Mutter beim Nähen von Puppenkleidern helfen. Heimarbeit von Kindern ist bis in die späten 1970er-Jahre im fränkischen Mönchröden Normalität. Jeden Mittag gehen im Dorf die Fenster auf, die Mütter rufen ihre Kinder heim, zur Arbeit. Als ihre kleine Schwester geboren wird, muss sich Erika zusätzlich um diese kümmern. “Ich hätte lieber gespielt”, sagt sie. Von täglicher Kinderarbeit kann auch August Meisinger aus dem Schwarzwald erzählen. Als neunjähriger Bub wird er 1954 von der Mutter weggeschickt, von Neuenburg am Rhein auf einen Bauernhof im Münstertal. Dort muss der schmächtige Junge täglich 30 Kühe auf weit abgelegenen Weiden hüten. Ganz auf sich gestellt, ist er dabei vielen Gefahren ausgesetzt, immer in der Angst, nicht alle Kühe wieder gesund zurück zum Hof zu bringen. Die Tiere sind seine einzigen Freunde in dieser Zeit voller Heimweh und harter Arbeit. Erst 1960 wird Kinderarbeit im Westen Deutschlands offiziell verboten, die DDR dagegen spricht bereits mit ihrer Verfassung 1949 ein Verbot aus. Und doch kommt es auch dort zu Kinderarbeit, zum Beispiel in den Kinderheimen. Alexander Müller aus Plauen in Sachsen muss schon als 13-Jähriger in einem “Durchgangsheim” in Karl-Marx-Stadt arbeiten, mit 14 Jahren wird er schließlich “zwangsausgeschult” und muss im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau als Maschinenarbeiter jeden Tag die Norm erfüllen. “Wir haben sogar für den ‘Klassenfeind’ produziert, für den Westen”, meint Alexander Müller. Erst mit der Wiedervereinigung findet die Kinderarbeit in den Heimen der ehemaligen DDR ein Ende. Dabei sei Kinderarbeit nicht nur negativ zu bewerten, meint der Soziologe Jürgen Bönig. Wenn Kinder frei entscheiden dürften, wann und wie viel sie arbeiten möchten, könne das ihr Selbstwertgefühl stärken. “Kein Spiel – Kinderarbeit in Deutschland nach 1945″ zeigt eindrücklich ein bislang noch unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte, das bis heute in vielen Familien nachwirkt. (Senderinfo)” (tvspielfilm.de)

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