Durch die Eigelsteintorburg, eine der ehemaligen 12 Kölner Stadttore, soll wohl auch Napoleon schon geritten sein.
Ihren Namen verdankt sie 2 Legenden. Die eine erzählt von Pinienzapfen, die einst die Hausdächer zierten und “Eicheln” ähnlich sahen. Die andere erzählt von einer Säule vor dem Tor, die ein Adler zierte. Das lateinische Wort dafür ist „Aquila“. Ob aus „Eichel“ oder „Aquila“ „Eigel“ wurde, kann dem heute lebhaften, frohsinnigen und oft besungenen Eigelstein eigentlich egal sein.
Im Mittelalter erbaut, sorgte das Eigelsteintor für die Sicherung der Stadt nach Norden hin. Während der preußischen Besatzung diente es zwischenzeitlich als Militärgefängnis. Nachdem am Ende des 19. Jahrhunderts die Stadtmauer abgerissen wurde, begann man mit der teilweisen Restaurierung im Stil von Mittelalter und Renaissance. Ab 1898 war hier dann ein historisches Museum untergebracht. Auf dem oberen Bild sehen Sie links den 1892 geschaffenen „Kölsche Boor“, den Kölner Bauer, der einst Symbol der Reichsverbundenheit der Bauern und Kölns war.
Die Eigelsteintorburg ist eines der wenigen Kölner Bauwerke, das den Zweiten Weltkrieg weites gehend ohne Zerstörung überstanden hat.
Aber zurück zu Napoleon: Am 13. September 1804 wurden er und seine Gemahlin Josephine hier als Kaiserpaar triumphal empfangen. Bereits seit Herbst 1794 besetzten die Franzosen Köln. Die französische Besatzung war auch für Köln Fluch und Segen zugleich: Insbesondere Kirchenbesitz wurde geplündert und zerstört, die Universität geschlossen. Zu verdanken hat Köln der Napoleonherrschaft u.a. die Gewerbefreiheit, das Bürgerrecht für alle und die Einführung von Hausnummern, die bekannteste ist wohl die „47 11“. Auch die Errichtung eines Zentralfriedhofs, des Melatenfriedhofs, außerhalb der Stadt fiel in die Zeit der napoleonischen Besatzung. Die Preußen verjagten am 14.1.1814 Napoleons Truppen aus Köln.
Und hier noch ein Schmankerl bezüglich Eigelstein, die Räuber erbieteten 1995 dem Eigelstein die Ehre und machten dazu einen Song, hier in einer Live-Aufnahme von 2014:
Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
eigenes Werk