Es ist schwer vorstellbar, dass in diesem eigentlich harmonisch anmutenden Haus fast 10 Jahre lang Menschen eingesperrt und gefoltert wurden.
Denn seit dem 1. Dezember 1935 bis kurz vor Kriegsende diente das “EL-DE”-Haus als Zentrale der Gestapo in Köln.
Beim Besuch des Kellergeschosses des heutigen NS-Dokumentationszentrums in Köln läuft einem ein Schauer über den Rücken, wenn man die Inschriften und Zeichnungen auf den Zellwänden sieht.
Sie zeugen sowohl von der Macht- und Hilflosigkeit als auch von der Kraft der Inhaftierten gegenüber den Schrecken der NS-Schergen.
Im Innenhof wurden Feinde des NS-Regimes hingerichtet.
In den beiden Obergeschossen wurden in den Gestapo-Büros die Repressalien gegen die NS-Gegner “verwaltet”.
Ursprünglich gehörte das ELDE-Haus, das gleichermaßen für Wohn- und Geschäftszwecke genutzt wurde, bis 1935 dem Uhrengroßhändler Ludwig Dahmen, daher der Name des Hauses abgeleitet aus den Initialen des Vorbesitzers.
Dann nahm es die Gestapo in Beschlag.
Das Gebäude hat die Wirren des Zweiten Weltkriegs überstanden, wurde 1949 mit Anbauten versehen und hat somit dann erst sein heutiges eher wuchtiges Aussehen bekommen.
1981 wurde das ELDE-Haus Gedenkstätte Gestapo-Gefängnis und seit 2010 ist das NS-Dokumentationszentrum offiziell Mieter des Hauses, das heute noch der Familie Dahmen gehört.
Mit einer Dauerausstellung und den bisherigen sowie zukünftigen Sonderausstellungen möchte das NS-Dok nicht nur Gedenk- sondern auch Lernort insbesondere für die jüngere Generation sein.
Eindrucksvoll wird die Geschichte des Nationalsozialismus in Köln erzählt. Ein Besuch lohnt sich !
Von der Gestapo-Zentrale zur Gedenk- und Bildungsstätte…
Sie können auch über diesen Link einen virtuellen Rundgang durch das NS-Dokumentationszentrum unternehmen.
Lassen Sie uns nun eine etwas größere Entfernung in Richtung des Kölner Westens zurücklegen. Es lohnt sich ! Wir besuchen den Brüsseler Platz, das schöne wie hippe Herzstück des Belgischen Viertels. Wollen Sie nicht zu Fuß gehen, können Sie auch eine der U-Bahn-Linien 3, 4 oder 5 von der nicht unweit gelegenen Station Appellhofplatz bis zum Friesenplatz nutzen. Entscheiden Sie in unserem Navigations-Guide, wie Sie dort hingelangen wollen. In jedem Fall klicken Sie wieder > rechts unten, wenn Sie am Brüsseler Platz angekommen sind.
Jederzeit können Sie an einem anderen Ort die “Kleine Tour” starten oder fortführen ohne irgendeine Sehenswürdigkeit zu verpassen. Falls Sie anschließend unsere “Große Tour” starten wollen, begeben Sie sich dann bitte immer zur Pfaffenpforte, dem Ausgangspunkt für die “Große Tour”.
Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
Einzelne Wandinschrift in einer Zelle, Von Elya – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9008276