Die Preußen ließen sich gleich mit 4 Reiterstandbildern an der Kölner Hohenzollernbrücke verewigen: Feierlich weihte Kaiser Wilhelm II. den Neubau am 22. Mai 1911 ein. Zwei Eisenbahnbrückenteile sollten dem stark steigenden Schienenverkehr gerecht werden, der ursprünglich mit der Dombrücke durch 2 Gleise abgedeckt wurde. Jetzt wurden es 4 Gleise. Zusätzlich wurde zunächst auch ein Straßenbrückenteil errichtet.
Symbolisch marschierten am 7. März 1936 30.000 Wehrmachtsoldaten über die Hohenzollernbrücke in das laut Versailler Vertrag entmilitarisierte Rheinland. Hitler begang damit Vertragsbruch.
In Kriegszeiten war die Hohenzollernbrücke wichtiger Transportweg für Soldaten und Kriegsmaterial und damit strategisch sehr wichtig. Daher sprengte auch die Wehrmacht am 6.3.1945 die Brückenpfeiler, um ein Vorrücken der Amerikaner zu verhindern. 1948 wurde sie zunächst provisorisch wieder hergestellt, jetzt aber ohne Straßenbrücke, dafür aber mit Fuß- und Radweg beidseits.
Seit 1989 gibt es einen weiteren Eisenbahnbrückenteil, um insbesondere auch den S-Bahn-Verkehr zu integrieren. Die originalen Brückenüberbauten erkennen Sie heute noch an ihren Vernietungen. Die „Neubauten“ nach dem Krieg sind verschraubt und verschweißt.
Nicht nur die Brücke soll halten, sondern auch die ewige Liebe, die man sich mit einem Liebesschloss am Brückengeländer und dem in den Rhein geworfenen Schlüssel verspricht. Seit Jahren hängen Tausende der Liebesbeweise an der Hohenzollernbrücke und sind seither eine weitere schöne Kölner Attraktion und Tradition.
Rund 50 Züge pro Stunde überqueren die Hohenzollernbrücke, die schon Krieg, Frieden und zahlreiche Liebesschwüre erlebt hat.
Mehr Interessantes zur Geschichte und zum Bau der Hohenzollernbrücke, aber auch zur Kölner Südbrücke, erfahren Sie in diesem Video:
Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
Hohenzollernbrücke nach Sprengung durch die Wehrmacht 1945, Von Bundesarchiv, B 145 Bild-P008041 / CC BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5474349
Maral Iranpour, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons