Die Kölner Synagoge am Rathenauplatz erlang in ihrer gut 120-jährigen Geschichte sowohl traurige als auch schöne Berühmtheit.
In der durch das NS-Regime initiierten Reichspogromnacht am 9.November 1938 brannte die Synagoge vollständig aus, im Zweiten Weltkrieg taten Bombenangriffe ihr übriges und beschädigten das gesamte Haus.
Während des Weltjugendtages 2005 war die Synagoge Schauplatz , als Benedikt XVI. als erster Papst ein jüdisches Haus in Deutschland besuchte.
Hier interessante Fakten auch zur Historie jüdischen Lebens in Köln:
Nachdem im späten Mittelalter nahezu alle Juden aus Köln vertrieben wurden, sorgte Napoleon ab 1798 dafür, dass sich Juden in Köln wieder niederlassen durften.
1895 zählte man ca. 8.000 jüdische Bewohner und es entstanden mehrere Synagogen .
Auch die ehemalige Synagoge in der Glockengasse konnte nicht mehr alle Gemeindemitglieder aufnehmen, und so musste ein neues Haus her.
Die Synagoge in der Roonstraße wurde 1899 eingeweiht.
NS-Terror und Holocaust überlebten nur wenige Kölner Juden, einige konnten rechtzeitig emigrieren.
Und so waren von den im Jahre 1933 in Köln wohnhaften 20.000 Juden nur noch sehr wenige nach dem Krieg übrig geblieben.
Am 20. September 1959 wurde die im neuromanischen Stil wieder aufgebaute Synagoge eingeweiht.
Heute ist sie nicht nur Gotteshaus, sondern beherbergt auch u.a. ein Museum, Restaurant und eine Bibliothek.
Wie auch in vielen anderen Synagogen sitzen und beten Frauen und Männer getrennt.
Imposant ist die gewaltige Fensterrosette an der Giebelfassade und das dreibogige Portal.
Mehr zur Pogromnacht 1938 in Köln in diesem Video:
Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
Von Hans Peter Schaefer, http://www.reserv-a-rt.de – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1328029