Pfaffenpforte (Nordtor) ( ca. 1.Jahrhundert )

Köln App, Nordtor
Pfaffenpforte (Nordtor) ( ca. 1.Jahrhundert )Vorlesen (nur in Deutsch)

Ursprünglich mit 3 Torbögen versehen, war das Nordtor, auch “Pfaffenpforte” genannt, zu römischer Zeit Bestandteil einer 11 m langen Tunnelanlage, durch die Fuhrwerke und Fußgänger von und nach “Colonia” kamen. Die gesamte Anlage soll 30 m breit gewesen sein. Das Mitteltor war ca. 6m breit, die beiden Seitentore ca. 2m.

Das Nordtor steht auch symbolisch für frühere Siege der Stadt über die Erzbischöfe:

 

Die Sage erzählt vom siegreichen Kampf des früheren Kölner Bürgermeisters Grin mit dem Löwen des Erzbischofs Engelbert II. von Falkenburg im Jahre 1262. König Rudolph I. ließ darauf hin die Domherren des Erzbischofs, die Grin mit dem hungrigen Löwen in eine Kammer sperrten, am Nordtor aufhängen. Der Löwenkopf an der Oberseite des Tores erinnert an den heldenhaften Kampf des Bürgermeisters und die Vertreibung der hohen Geistlichkeit aus der Stadt durch die Kölner Bürger 1268 und 1288.

Auch noch bis in das 16. Jahrhundert hinein ist der Löwenkopf Symbol für den Widerstand des Bürgertums gegen Einflüsse der Erzbischöfe von Köln.

Seitdem hat das Nordtor seinen anderen Namen, eben “Pfaffenpforte”.

Bis 1658 hatte es immer noch die Funktion als Durchgang, danach war es Bestandteil der fertig gestellten Domdechanei.

Heute sehen Sie an der ehemaligen Stelle nur das Fußgängertor der Pfaffenpforte. Dieses war seinerzeit in die Domdechanei verbaut und beim Komplettabriss nach 1892 wieder entdeckt worden.

Da es an dieser Stelle einer Straßenbahn weichen musste, fand das Tor zunächst seinen Platz am Wallraff-Richartz-Museum, aber weit nach dem letzten Weltkrieg dann wieder auf der Domplatte.

Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk