Das beschauliche und idyllisch gelegene Köln-Braunsfeld erlangte am 5. September 1977 traurige Berühmtheit:
An diesem Tag wurde der damalige Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer von Mitgliedern der zweiten RAF-Generation kurz vor Ankunft an seiner Dienstwohnung in der Raschdorffstraße (s. Foto) entführt.
Schleyer brauchte man als Faustpfand zur Freilassung der in Stuttgart-Stammheim einsitzenden Andreas Baader, Gudrun Ensslin und weiteren 9 Komplizen der ersten RAF-Generation.
Daher musste Schleyer am Leben bleiben, aber 4 Personen, die den Arbeitgeberpräsidenten begleiteten, starben durch 60 Schüsse.
Ungefähr hier, wo heute ein Denkmal und ein Kreuz an Schleyer, seinen Fahrer und seine Beschützer erinnern, spielten sich der durch und durch geplante Überfall und die Entführung ab.
Zunächst versteckten die Terroristen Schleyer in einer konspirativen Wohnung in Erftstadt. Vom Gefangenen wurden Videoaufnahmen gemacht und der Bundesregierung und Bundeskanzler Helmut Schmidt mit dem Ziel zugespielt, die gefangenen RAF-Terroristen freizupressen. Doch die Bundesregierung ging nicht auf die Forderungen ein. Tage später wechselten die RAF-Mitglieder mit ihrem Opfer die Aufenthaltsorte: Den Haag und Brüssel .
Die Lage spitzte sich zu, als die „Landshut“ am 13. Oktober 1977 nach Mogadischu entführt wurde und die Entführer damit den Druck auf die Regierung erhöhten.
Am 18. Oktober wurden mit Erstürmung der „Landshut“ 86 Geiseln befreit, kurz darauf begingen 3 der in Stuttgart einsitzenden RAF-Terroristen Selbstmord.
Aus Rache töteten die Entführer Hanns Martin Schleyer, am Tag darauf fand man seine Leiche in einem PKW-Kofferraum im Elsass.
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Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
Dienstwohnung von Schleyer in der Raschdorfstr. heute, eigenes Werk