Tünnes und Schäl ( ca. 1853 )

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Tünnes und Schäl ( ca. 1853 )Vorlesen (nur in Deutsch)

Wieviel Witze wurden in den vergangenen fast 170 Jahren schon über diese beiden kölschen Originale erzählt: Tünnes und Schäl.
Dabei gab es die Zwei nie wirklich im wahren Leben, sondern nur als Puppen des Hänneschen Theaters und als Protagonisten in Witzen, Büttenreden und lustigen Kölner Geschichten.

Tünnes, kölsch für „Antonius“, ist Bauer mit Leib und Seele, stets freundlich, teilweise unwissend und naiv, aber auch mit einer gewissen Portion Bauernschläue.
Markenzeichen ist seine Knollnase.

 


Der im Gegensatz zum Tünnes schlanke und größere Schäl, kölsch für „link“, ist hingegen ein kleiner schlitzohriger und hinterhältiger Gauner.
Sein Markenzeichen ist der Frack, der ihn als „feinen“ Bürger darstellt.
Zusammen vereinen sie sehr viele Eigenarten der Kölner.

Tünnes und Schäl ( ca. 1853 )

Historisch gesehen trennt Beide ein sehr großer Altersunterschied, zuerst gab es 1803 den Tünnes und dann ca. 50 Jahre später den Schäl.
Fortan sind sie ein unzertrennliches Paar.

So auch hier zu sehen als Bronzedenkmal in der Kölner Altstadt.
Übrigens, das Reiben an Tünnes‘ Knollnase soll Glück bringen…

Hat es Ihnen schon Glück gebracht…?

Und hier mal ein Witz aus dem großen Repertoire der Gags über die Beiden:

Tünnes und Schäl stehen auf der Rheinbrücke. Beide beugen sich über die Brüstung. Plötzlich fällt dem Schäl die Brille ins Wasser. „Dä, Tünnes“, sagt er, „jetz is mir doch tatsächlich die Brille in die Mosel jefallen.“
„Mensch, Schäl,” erwidert Tünnes, „dat is doch nicht die Mosel, dat is doch der Ring!“

Darauf Schäl: „Da siehste mal, Tünnes, wie schlecht ich ohne minge Brille sehen kann.“ (verliebtinkoeln.com)

Zugabe gefällig ?

Tünnes und Schäl wollen sich weltmännisch geben und sich Krokodil-Lederschuhe zulegen. Im Schuhgeschäft erfahren sie allerdings, daß solche Schuhe ab 500 Euro aufwärts kosten. „Ach“, meint Tünnes, „so teuer? Da weiß ich was Besseres. Schäl, wir fahren nach Afrika und gehen auf Krokodiljagd.“

Zwei Wochen später stehen die beiden am Ufer des oberen Nils. Während Schäl ins Wasser watet, um die Krokodile anzulocken, wartet Tünnes am Ufer, um sie mit einem dicken Knüppel zu erledigen, wenn sie Schäl verfolgen und aus dem Wasser kommen.

Auf diese Art und Weise haben sie schon sieben Krokodile erlegt. Soeben hetzt Schäl ans Ufer, ein Krokodil dicht hinter ihm. Mit kräftigem Schlag auf den Kopf wird es von Tünnes ins Jenseits befördert. Schäl betrachtet die toten Tiere und meint erschöpft: „Wenn das nächste auch wieder keine Schuhe an hat, fahren wir aber heim.“ (verliebtinkoeln.com)

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