Auf einem Parteitag in Hamburg vereinigen sich CDU-Ost und CDU-West zu einer gesamtdeutschen Partei.
Parteivorsitzender wird Helmut Kohl, sein Stellvertreter DDR-Regierungschef de Maiziere.
Dienende Rolle (SPIEGEL 26/1990)
Auf einem Parteitag in Hamburg vereinigen sich CDU-Ost und CDU-West zu einer gesamtdeutschen Partei.
Parteivorsitzender wird Helmut Kohl, sein Stellvertreter DDR-Regierungschef de Maiziere.
Dienende Rolle (SPIEGEL 26/1990)
Erstmals können DDR-Bürger frei wählen.
Aus dem Palast der Republik berichten zahlreiche Journalisten aus der ganzen Welt.
Die CDU ist Wahlsieger mit 40%.
Die Allianz für Deutschland (CDU, DSU und Demokratischer Aufbruch) gewinnt mit ihrem Spitzenkandidaten Lothar de Maiziere daher haushoch mit 48 % der Stimmen, die SPD liegt weit dahinter mit etwas mehr als 20 %.
Enttäuschend ist das Abschneiden von Bündnis 90 mit ungefär 3 %.
Somit hat sich auch ein Großteil der DDR-Bürger für eine schnelle Einheit ausgesprochen.
Die Wahlbeteiligung ist mit fast 94 % sehr hoch.
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Kohl in Camp David hat US-Präsident Bush die Vollmitgliedschaft eines vereinten Deutschlands in der NATO gefordert, allerdings soll es für das ehemalige DDR-Gebiet einen Sonderstatus geben, um die Sicherheitsinteressen der Sowjetunion zu berücksichtigen.
Ausweichend äußert sich Kohl bezüglich der Festschreibung der polnischen Westgrenze, er will darüber erst nach der Einheit entscheiden lassen.
Regierungschef Hans Modrow erklärt sich bereit, für die PDS als Spitzenkandidat bei der Volkskammerwahl ins Rennen zu gehen.
Die DDR-SPD hat auf ihrem Parteitag in Leipzig ihren Fahrplan zur Deutschen Einheit aufgestellt:
Per Volksabstimmung soll in ganz Deutschland über eine neue Verfassung abgestimmt werden.
Außerdem soll die Einheit über Sozial-, Währungs-und Wirtschaftsunion vollendet werden.
Ehrenvorsitzender Brandt fordert eine schnelle Währungsunion, möglichst noch 1990.
Lothar de Maiziere ist Spitzenkandidat der DDR-CDU zur Volkskammerwahl.
“Grundgesetz – …Was kann die DDR einbringen?” (SPIEGEL 9/1990)
Kanzler Kohl begrüßt die insgesamt positive Haltung Gorbatschows zur deutschen Einheit.
Außenminister Genscher spricht sich für eine Westbindung eines vereinigten Deutschlands ohne Ost-Verlagerung der NATO aus.
Dafür sollen die NATO-Streitkräfte auf dem jetzigen Bundesgebiet verbleiben.
Der FDGB beginnt in Ost-Berlin seinen Kongreß.
Die Gewerkschaft geht mit ihrem ehemaligen Vorsitzenden Harry Tisch hart in’s Gericht und macht Beispiele für Verschwendungssucht und Vorteilsnahme öffentlich.
Die Delegierten sprechen zunächst per Antrag den alten Funktionären das Wahlrecht ab , ziehe diesen aber aus Angst vor Spaltung der Gewerkschaft wieder zurück.
Die DDR-CDU spricht sich für ein Wahlbündnis mit DSU, Deutscher Forum Partei und Demokratischer Aufbruch für die Volkskammerwahl am 18. März aus.
DDR-Gewerkschaften ohne Orientierung… (SPIEGEL 4/1990)
zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990
Die SPD-Bundestagsfraktion schlägt vor, ab 1991 die D-Mark in der DDR einzuführen.
Auch Finanzminister Waigel unterstützt diesen Vorschlag.
Insbesondere der Demokratische Aufbruch sträubt sich noch gegen ein Wahlbündnis mit der ehemaligen Blockpartei, der DDR-CDU.
SED-Chef Gysi steht einer Wiedervereinigung positiv gegenüber, wenn sie mit Vernunft, Besonnenheit und ohne Nachteile für
die DDR-Bürger und nicht zu Lasten Europas vollzogen wird.
Dies äußerte er am Rande eines Treffens mit Gorbatschow in Moskau.
…die ostdeutsche Wirtschaft steht vor dem totalen Zusammenbruch, eine vertrauliche Expertise sagt den baldigen Kollaps voraus. (SPIEGEL 6/1990)
zu den Sendungen der Tagesschau vom Februar 1990
Die Minister der DDR-Opposition nehmen ihre Regierungsarbeit auf, nachdem die Volkskammer nun zugestimmt hat.
Der Runde Tisch beschließt aus Gründen der Chancengleichheit, dass bundesdeutsche Politiker keine Wahlkampfauftritte in der DDR
absolvieren.
Alle Bundestagsparteien, ausser die Grünen, lehnen diese Forderung ab.
DSU, Ost-CDU und Demokratischer Aufbruch beschließen im Beisein von Bundeskanzler Kohl ihr Wahlbündnis für die
Volkskammerwahlen am 18. März, “Allianz für Deutschland”.
Die Deutsche Forumpartei wird sich an diesem Bündnis nun nicht mehr beteiligen.
…der Musikbetrieb in der DDR ist mißgestimmt. (SPIEGEL 6/1990)
zu den Sendungen der Tagesschau vom Februar 1990
Bundeskanzler Kohl kündigt an, daß der Dialog mit der DDR-Regierung fortgeführt und das bevorstehende Treffen mit Ministerpräsident Modrow stattfinden wird.
Desweiteren soll mit der amtierenden Regierung auch weiterhin über die Bildung einer deutsch-deutschen Vertragsgemeinschaft verhandelt werden, allerdings unter Einbeziehung der Opposition.
Die in der DDR-Regierung vertretenen Blockparteien CDU, LDPD und NDPD drohen mit einem Austritt aus der Regierung, falls das MfS nicht aufgelöst wird und die SED-PDS nicht auf ihre Machtposition verzichtet.
DDR-CDU kündigt bevorstehenden Austritt aus der DDR-Regierung an.
Die früheren SED-Spitzenfunktionäre Krenz und Schabowski weisen Vorwürfe zurück, wonach sie mitverantwortlich für die
Übergriffe der Sicherheitskräfte am 7. und 8. OKtober 1989 sind.
Die Umweltminister von DDR und BRD Diederich und Töpfer vereinbaren die Einrichtung eines Smog-Frühwarnsystems.
Gleichzeitig sollen Experten der Bundesrepublik bei der sicherheitstechnischen Überprüfung der DDR-Atomkraftwerke
helfen.
Die Grünen in der DDR (SPIEGEL 48/1989)
Der LDPD-Vorstand und die Ost-CDU entscheiden sich für einen Verbleib in der Modrow-Regierung.
In der Basis der SED-PDS werden immer mehr Stimmen lauter, die eine Auflösung der Partei fordern.
West- und Ost-CDU verhandeln über Partnerschaft im Berliner Reichstag.
CSU und DSU halten Großkundgebung in Hof ab.
zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990
Auf ihrem Parteitag streitet DDR-CDU in Berlin über Zukunft der Partei, gleichzeitig werden radikale Umwälzungen in der DDR gefordert.
Die Partei bekennt sich zur Marktwirtschaft und zur „Einheit der Nation“.
Bundeskanzler Kohl trifft Frankreichs Staatspräsident Francois Miterrand in Genf, Mitterand äußert sich ablehnend zur Frage der deutschen Einheit.
Ungarns Außenminister Horn spricht sich für die deutsche Einheit aus, nur sie ist Voraussetzung für die europäische Einheit.
SED streitet auf einem Sonderparteitag in Ost-Berlin über ihre Zukunft und die der DDR, schonungslos rechnet sie mit alten Kadern ab und bezeichnet viele von ihnen als Verbrecher.
Schließlich einigt man sich auf einen neuen Namen der Partei: SED/PDS
Lothar de Maiziere wird auf dem Parteitag der Ost-CDU offiziell zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
In Leipzig findet der Gründungsparteitag des “Demokratischer Aufbruch” statt, der eine radikale Demokratisierung der Gesellschaft fordert.
In einigen Städten wie Rostock und Leipzig verschaffen sich Bürgerkommitees Zugang zu Stasi-Einrichtungen.
Teilweise werden mit Hilfe der Staatsanwaltschaft Akten und Archive gesichert.
DDR-SDP fordert baldige Wahlen in der DDR, spätestens jedoch bis zum 6. Mai 1990.
Bundeskanzler Kohl erklärt in Brüssel, dass die deutsche Einheit nur über die europäische Einheit machbar sei.
Die Ost-CDU der DDR tritt aus dem demokratischen Block aus.
Das erklärte deren Chef Lothar de Maiziere.
DDR-Regierungschef Modrow kündigt tiefgreifende Reformen in Wirtschaft und Gesellschaft und eine Erweiterung der Wirtschaftsbeziehungen mir der BRD an.
Er erteilt “Wiederverienigungsgedanken” eine klare Absage.
Das Ministerium für Staatssicherheit soll in ein Amt für Nationale Sicherheit umgewandelt werden.
DDR-CDU erkennt Mitschuld an mißlicher Lage an.
Ihr Vorsitzender Lothar de Maiziere äußert sich entsprechend.
Allerdings hält er am Ideal des Sozialismus fest.
zu den Sendungen der Tagesschau vom November 1989
Die DDR-Regierung hebt die Reisebeschränkungen in die CSSR zum 1. November auf und erläßt eine Amnestie für alle Republikflüchtigen und inhaftierten Demonstranten.
Der FDJ-Zentralrat fordert eine Verjüngung der Führungsspitze.
Die SDP-Führung ruft Ausreisewillige zum Bleiben auf, die DDR-CDU fordert “lebendige Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und wirklichkeitsgetreue Medien”.
Wie Bayern DDR-Flüchtlinge vergraueln will (SPIEGEL 44/1989)
zu den Sendungen der Tagesschau vom Oktober 1989
Annelis Kimmel wird Nachfolgerin von FDGB-Chef Harry Tisch.
Die LDPD fordert den Rücktritt der gesamten DDR-Regierung,
die Vorsitzenden von NDPD und DDR-CDU, Homann und Götting, treten zurück.
DDR-Justizministerium informiert über zahlreiche Eingaben zu Korruption und Amtsmissbrauch.
Wieder flüchten zahlreiche DDR-Bürger über die deutschen Botschaften in Prag in den Westen.
1300 Ausreisewillige halten sich dort auf.
Rücktrittserklärung von Harry Tisch
zu den Sendungen der Tagesschau vom November 1989