“Geheimnisvolle Orte” am 11.12.2024 im RBB

Bildquelle: Von Olaf Tausch - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4058162

11.12.2024,

RBB, 20.15: Geheimnisvolle Orte, Bogensee Goebbels Villa & Hochschule der FDJ, Doku, D 2017

“Ein See, ein Wald. Versteckt, verfallen steht hier der Landsitz von Joseph Goebbels und ein paar Meter weiter die DDRKaderschmiede der FDJ. Erst schenkte die Stadt Berlin Hitlers Propagandaminister Goebbels im Berliner Naherholungsgebiet zum Geburtstag ein Wochenendhaus auf Lebenszeit. Dann baute ihm der Filmkonzern UFA eine weitere komfortable Villa am kleinen Waldsee Bogensee. Sie war Hitlers Berghof auf dem Obersalzberg ebenbürtig. Der Wald darum wurde bewacht. Hier hatte Goebbels eine heimliche Liebesaffäre mit der Schauspielerin Lida Baarova. Beinahe hätte er für diese Liebe sein Amt aufgegeben, doch er entschied sich für die Macht. Seine Villa übernahm 1946 die Jugendorganisation FDJ als Ausbildungsort für ihren Funktionärsnachwuchs. Stalinistische Neubauten kamen dazu. Abgeschottet im Wald sollten auch Befreiungskämpfer und linke Aktivisten aus der westlichen Welt die Lehren von Marx und Lenin hören. Die DDRMassenorganisation FDJ bezahlte alles, selbst die Zigaretten für die Ausländer. DDRStudenten erfuhren hier auch ein Stück Internationalität. Die privilegierte Ausstattung der neuen Gebäude lag weit über dem normalen DDRStandard: die größte Simultandolmetscheranlage mit Kopfhöreranschluss in den AulaSesseln und Telefone in den Internatszimmern der Studenten. Deshalb konnte hier 1981 das internationale Pressezentrum, anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Helmut Schmidt bei Honecker, eingerichtet werden. Helmut Schmidt nutzte die Gelegenheit, in der Nähe das Grab seines einzigen Sohnes zu besuchen. Die Gebäude stehen seit über 20 Jahren leer. Das Areal, auf dem auch Goebbels seinen Landsitz hatte, liegt zwar bei Wandlitz gehört aber dem Land Berlin. Der Landkreis Barnim und die Gemeinde wollen eine künftige Nutzung weiter vorantreiben. Doch Berlin läuft die Zeit davon: die Sanierung und auch die Sicherung der Flächen kostet viel Geld, daher prüft die Stadt Berlin die Gebäude abzureißen und die Flächen zu renaturieren. (Senderinfo)” (tvspielfilm.de)

mehr TV

Nora Bossong: Reichskanzlerplatz

Was ist der Inhalt von “Reichskanzlerplatz” von Nora Bossong ?

“Als Hans die junge und schöne Stiefmutter seines Schulfreunds Hellmut Quandt kennenlernt, ahnt er noch nicht, welche Rolle Magda in seinem Leben spielen wird, für ihn persönlich, aber auch Jahre später als fanatische Nationalsozialistin und Vorzeigemutter des »Dritten Reichs«. Noch ist die Weimarer Republik im Aufbruch und Hans so heftig wie hoffnungslos in Hellmut verliebt. Doch nach einem Unglücksfall beginnen Hans und Magda eine Affäre, von der sie sich Trost und Vorteile versprechen: Sie will aus ihrer Ehe ausbrechen, er seine Homosexualität verbergen. Erst als Magda Joseph Goebbels kennenlernt und der NSDAP beitritt, kommt es zwischen Hans und ihr zum Bruch. Während Magda mit ihren Kindern bald in der Wochenschau auftritt, gerät Hans zunehmend in Gefahr. Ein Roman, der über zwanzig Jahre den Weg zweier Menschen und eines Landes erzählt, der nicht unausweichlich war.

Nora Bossong zeichnet in ihrem neuen Roman das intensive Porträt der Frau, die Magda Goebbels wurde, und ihres jungen Liebhabers. Zwei Menschen in der Maschinerie der historischen Ereignisse, unterschiedlich verstrickt, unterschiedlich schuldig geworden. Auch an sich selbst.”

hier geht es zu den aktuellen Bestsellern

Von Goebbels gehasst und die Deutschen polarisiert: “Im Westen nichts Neues”

Bildquelle: Von H.-P.Haack - Foto H.-P.Haack. Sammlung H.-P.Haack ? Antiquariat Dr. Haack Leipzig. ? Privatbesitz., CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4053232

“Der Kritiker war sich sicher: „Nach zwei Jahren spricht von diesem Buch kein Mensch mehr“, notierte Joseph Goebbels, Propagandist und zu diesem Zeitpunkt Berliner Gauleiter der NSDAP, am 21. Juli 1929 in seine Tagebuchkladde. Er las gerade den Roman „Im Westen nichts Neues“ und fand ihn „ein gemeines, zersetzendes Buch, die Kriegserinnerungen eines Eingezogenen, weiter nichts.“” (welt.de)

mehr

Film “Kolberg” von Veit Harlan: Goebbels’ Geheimwaffe für den “Endsieg”

Bildquelle: By https://www.imdb.com/title/tt0036989, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=64125911

Mit Produktionskosten von ca. 8,8 Millionen Reichsmark war “Kolberg” der teuerste Film zur Zeit des Nationalsozialismus. Im Rahmen der geistigen Kriegsführung ordnete Propagandaminister Goebbels die Produktion des Films im Sommer 1943 an. Spätestens seit der verlorenen Schlacht von Stalingrad Ende 1942 waren die Zweifel der Bevölkerung am “Endsieg” größer geworden. So musste ein Film her, dessen Aufgabe es ist, “am Beispiel der Stadt, die dem Film den Titel gibt, zu zeigen, daß ein in Heimat und Front geeintes Volk jeden Gegner überwindet.”. Und Goebbels hatte also bereits nicht nur Ziel, sondern auch gleich Titel und Hintergrund für den beauftragten und damals bekannten Regisseur Veit Harlan parat: “Kolberg”. Der Film soll von der heldenhaften Verteidigung der ehemaligen Festung im Jahr 1806 gegen Napoleons Truppen erzählen.

Etwas kurz zur Handlung:

Angeführt von den ruhmreichen preußischen Majoren Schill und Gneisenau sowie unterstützt vom mutigen Kampf des Volkes und der Bürger gelingt es 1806, die Franzosen zu schlagen. Doch Harlan lässt diese Handlung nicht so einfach da stehen, sondern entwickelt darum eine Rahmenhandlung:

Gneisenau versucht im Jahr 1813, Preußens König Freidrich Wilhem III. vom aktiven und erfolgreichen Kampf gegen Napoleon zu überzeugen. Im Rückblick auf die aufopferungsvolle Schlacht von Kolberg im Jahre 1806 gelingt es Gneisenau, den König von der Aufstellung eines Volksheers zu bewegen. Und so endet der Film “Kolberg” mit dem Aufruf “An mein Volk”, in dem der Monarch die Breslauer Bevölkerung zum Kampf gegen die Franzosen aufruft.

Tausende Soldaten als Statisten und 100 Waggons mit Salz zur Bereitstellung von Kunstschnee sind nur wenige Beispiele eines gigantischen Aufwands zur psychologischen Kriegsführung der Nazis mit diesem Film. Erst kurz vor Kriegsende war Premiere in Berlin. Den Nazis war natürlich sehr daran gelegen, den Film auch reichsweit und vor allen Dingen den Soldaten an der Front zu zeigen. In der Endfassung des Films waren nun aber nicht mehr brutale Schlachtszenen zu sehen, um das deutsche Volk, das bereits durch die Bombenangriffe traumatisiert war, nicht noch weiter zu ängstigen.

Die öffentliche Aufführung des Films wurde nach dem Krieg zunächst verboten, 1965 kam “Kolberg” dann aber, mit dokumentatorischer Begleitung, wieder in die Kinos. Zahlreiche Proteste sorgten kurze Zeit später für die Absetzung. Der Film “Kolberg” ist seit dem als “Vorbehaltsfilm” eingestuft und darf nur mit Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und unter strengen Auflegen gezeigt werden.

mehr

“Hitlerjunge Quex” : der “Märtyrertod” als Mittel der Propaganda

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 146-1982-095-09 / Weinrother, Carl / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons

Nur wenige Monate benötigte man 1933 für die Produktion von “Hitlerjunge Quex” , einem insbesondere an die Jugend gerichteten Propagandafilm der Nazis. Nicht nur in Deutschland wurde der Film ab September 1933 gezeigt, auch im Ausland lief der Propagandastreifen.
“Hitlerjunge Quex” wurde ein kommerzieller Erfolg.
Obwohl er von der Filmprüfstelle vor seiner Premiere als “künstlerisch besonders wertvoll” ausgezeichnet wurde, war “Hitlerjunge Quex” Propagandaminister Joseph Goebbels zu einfach und zu durchschaubar.

Wie in vielen anderen NS-Filmen spielte auch in “Hitlerjunge Quex” Heinrich George mit, diesmal in der Rolle des Vaters von Heini Völker, um dessen Bekehrung zum Nationalsozialismus es schlussendlich geht. Während Vater Völker versucht, seinen Sohn bei der kommunistischen Jugend zu integrieren, zieht es Heini aber zur Hitlerjugend (HJ). Der Film suggeriert die dortige Disziplin und Ordnung, von der Heini fasziniert ist. Obwohl die HJ Heini für einen Anschlag auf ihre Räume verantwortlich macht, kann Heini nichts von der Anziehungskraft der HJ abbringen. Und so vereitelt er einen weiteren Anschlag der Kommunisten. Heini wird nun MItglied der HJ . Er wird jedoch am Ende während einer Flugblattaktion von den Kommunisten aus Rache ermordet und stirbt damit als “Märtyrer”.
Die Handlung leitet sich aus einer Romanvorlage von Karl Schenzinger ab, dessen Protagonist Herbert Norkus ebenso den “Märtyrertod” bei den Berliner Straßenkämpfen 1932 stirbt.
Den Spitznamen “Quex” bekommt Heini Völker von seinem Umfeld auf Grund seiner “quirligen” Beweglichkeit wie Quecksilber.

Auch “Hitlerjunge Quex”  wurde nach dem Krieg verboten und gilt als “Vorbehaltsfilm” , darf also nur unter bestimmten Auflagen und mit Zustimmung der Murnau-Stiftung öffentlich gezeigt werden.

mehr

“Jud Süß” von Veit Harlan: Wegbereiter des Holocaust

Bildquelle: Von Terra-Filmkunst GmbH - Vorspann des Films, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7454557

“Harlan habe dazu beigetragen, „die massenpsychologischen Voraussetzungen für die Vergasungen von Auschwitz zu schaffen“”, so Carlo Schmid, früherer bedeutender Staatsreechtler und SPD-Politiker, im Jahr 1951.
Er bezog sich damit auf den von Veit Harlan produzierten und 1940 uraufgeführten Streifen “Jud Süß”. Der Film erklärt im Sinne der NS-Ideologie die Politik der Nazis im Kampf gegen die Juden für richtig und notwendig. Der Film war in den Augen Schmids auf Grund seiner zutiefst antisemitischen Haltung auch Wegbereiter für den späteren Holocaust.

Aber worum geht es eigentlich in dem Film und wie schaffte es Propagandaminister Goebbels mit Hilfe von Veit Harlan, das Anliegen des NS-Staates in Szene zu bringen?

Regisseur Harlan stützte sich mit seinem Drehbuch zunächst auf die gleichnamige Novelle von Wilhelm Hauff. Joseph Süß Oppenheimer, seit 1733 Finanzberater von Herzog Karl Alexander von
Württemberg in Stuttgart, überredet den Monarchen zu windigen Geschäften und Handlungen, um sein und des Herzog’s Reichtum zu vergrößern. Dabei bringt er sowohl Landstände als auch das Volk gegen sich auf. Desweiteren versucht Oppenheimer Dorothea, die Tochter des Landschaftskonsulenten zu heiraten. Da diese nicht einwilligen will, verhaftet er zunächst ihren Vater und später Dorothea’s Geliebten Aktuarius Faber. Schließlich vergewaltigt er Dorothea, darauf hin begeht sie Suizid. Die Gegner, unter ihnen Faber und die Landstände, beginnen einen Aufstand und verwüsten Oppenheimers Palais. Schließlich wird er wegen Korruption, Wucherei und Ämtermissbrauch schuldig gesprochen Auf Grund des Geschlechtsverkehrs mit einer Christin soll er zum Tode verurteilt werden. Desweiteren wird für alle Juden in Württemberg der Bann ausgesprochen.

Obwohl Hauff die Problematik der Ehe und Liebe zwischen Christen und Juden in seiner Novelle ebenso thematisiert, geht Veit Harlan einen großen Schritt weiter und stellt die Juden neben “gierigen” und “skrupellosen” Geschäftemachern zusätzlich als rohe, gewalttätige “Rasseschänder” da.

Goebbels, der “Jud Süß” in Auftrag gegeben hat, spricht vom “stürmischen Erfolg” des Films, ca. 100.000 Kinobesucher des UFA-Palasts im ersten Monat sollten ihm Recht geben. Dabei war der Beginn der Dreharbeiten von “Jud Süß” mehr als fragil: Im Gegensatz zu Veit Harlan hatte Goebbels massive Probleme mit der Besetzung der Hauptrolle: Emil Jannings, Gustaf Gründgens und Paul Dahlke, all sie lehnten neben anderen bekannten Schauspielern ab. Ferdinand Marian musste schließlich auf Goebbels’ Befehl hin die Rolle des “Jud Süß” übernehmen.

Und wie kam Veit Harlan als Regisseur zum Film ?

Von Anfang an war Veit Harlan Verfechter der NS-Ideologie, zunächst als Theaterregisseur. Das Bühnenstück “Krach im Hinterhaus” bescherte ihm 1935 so große Erfolge, das nun auch Filmproduzenzenten auf ihn aufmerksam wurden. Dabei verblüffte Harlan mit technisch aufwendigen wie anspruchsvollen Produktionen. Berühmtheit erlangte Harlan auch durch den “Durchhaltefilm” “Kolberg”, der bis 1944 gedreht wurde.

“Kolberg” und “Jud Süß” wurden nach dem Krieg durch die Alliierten auf die Verbotsliste gesetzt und sind seit 1966 im Besitz der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung als so genannte Vorbehaltsfilme, dürfen also ohne fachliche Begleitung nicht öffentlich gezeigt werden.

Harlan selbst wurde schließlich Ende April 1950 freigesprochen,. Das Gericht folgte wohl seiner Argumentation, dass er durch den NS-Staat “gezwungen wurde” , “Jud Süß” und andere NS-Propagandafilme zu drehen.
In seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tod 1964 drehte Harlan weitere Filme, die allerdings bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie seine früheren Streifen waren.

mehr

“Funk-Stunde”: Deutschlands erster Radiosender wird geboren

Bildquelle: Historisches Mikrofon der Funk-Stunde im Haus des Rundfunks, Von Fridolin freudenfett - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=87485780

ndr.de:
“Drei Jahre nach dem ersten Feldversuch einer Radiosendung geht 1923 der erste offizielle deutsche Radiosender an den Start. Die “Funk-Stunde” aus Berlin markiert den Beginn einer Erfolgsgeschichte...”

mehr

Die Liebe des Lügenbarons

Bildquelle: By Source, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=47076438

spiegel.de:
“Auf Druck der Nazis trennte sich Hans Albers von der Jüdin Hansi Burg. 1946 kehrte sie aus dem Exil zurück – und stellte den Filmstar zur Rede. Ein Dokudrama leuchtet die Frage nach Courage in schwierigen Zeiten aus...”

mehr

600 Panzer zu Hitlers 50. Geburtstag

Bildquelle: 50. Geburtstag Hitlers 1939, Heinrich Himmler gratuliert, Von Bundesarchiv_Bild_183-H28988,_50._Geburtstag_Hitler,_Gratulation_Himmler.jpg: Hoffmannderivative work: Emma7stern (talk) - Bundesarchiv_Bild_183-H28988,_50._Geburtstag_Hitler,_Gratulation_Himmler.jpg, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6360784

welt.de:
Hitlers Geburtstag war der höchste Feiertag im Dritten Reich. Entsprechend akribisch wurde er von der Propaganda vorbereitet. Hitler wurde dabei zur wichtigsten Gestalt der deutschen Geschichte stilisiert…”

mehr

“Wollt ihr den totalen Krieg?” – so trieb Goebbels Deutsche ins Verderben

vom 17. Februar 2018, 21:31

focus.de:

“Vor 75 Jahren kapitulierten in Stalingrad die Überlebenden der 6. Armee. Der Traum vom baldigen Sieg Nazi-Deutschlands war ausgeträumt. Für die NS-Propaganda eine enorme Herausforderung. Und für Goebbels die Chance, seine Vision vom “totalen Krieg” durchzusetzen…”

mehr

19.07.1937: Goebbels eröffnet Ausstellung “Entartete Kunst”.

Bildquelle: Titelblatt des Ausstellungsführers 1937,Von OTFW, Berlin - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curi

In München wird die von den Nazis, in Person Goebbels, initiierte Ausstellung “Entartete Kunst” eröffnet. Die Ausstellung ist insbesondere ein Angriff auf die avantgardistische Moderne und jüdische Künstler im Reich.

Hintergrundinfos ( LeMo)
“Entartete Kunst” – Schau verspottete Moderne ( dw.com )

08.11.1937: Goebbels eröffnet Propagandaausstellung “Der ewige Jude”.

Bildquelle: Von Unknown (Pseudonym: Hans Stalüter / Horst Schlüter) - http://sammlungen-archive.zhdk.ch/view/objects/asitem/People$004073356/0, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32545674

Die Propagandaausstellung “Der ewige Jude” wird in München von Propagandaminister Goebbels eröffnet.

LeMO

22.09.1933: Reichskulturkammer wird gegründet.

Bildquelle: Berufsverbot für den Berliner Musiker Werner Liebenthal, Von Reichsmusikkammer - Dr. Werner Liebenthal legacy, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38340654

Die Reichskulturkammer wird auf Betreiben von Joseph Goebbels gegründet, Sitz ist Berlin.
Sie dient der Gleichschaltung sämtlicher kultureller Bereiche im Sinne der NS-Politik.Präsident ist Joseph Goebbels.
Für eine erfolgreiche Karriere mussten Kunst- und Kulturschaffende einer der Einzelkammern angehören.

Hintergrund (LeMo)

Die Gunst war wichtiger als die Kunst (cicero)

Die Kunst der Anpassung (Spiegel)

30.1.1933 : Adolf Hitler wird Reichskanzler.

Bildquelle: Am Abend des 30. Januar 1933 nimmt Hitler am Fenster der Reichskanzlei Ovationen von Anhängern und Sympathisanten entgegen., Von Bundesarchiv, Bild 146-1972-026-11 / Sennecke, Robert / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5418919

Was ist am 30.1.1933 passiert ?

Am 30.1.1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt.Die Regierung besteht sowohl aus nationalsozialistischen Ministern als auch aus Mitgliedern der DNVP und parteilosen Rechten, wie z.B. des Stahlhelms.
Franz von Papen wird Vizekanzler.

Wie erfolgte die Machtergreifung Hitlers am 30.1.1933 ?


Der “Machtergreifung” gehen Absprachen zwischen Hitler, von Papen, Otto Meissner und Oskar von Hindenburg, dem Sohn des Reichspräsidenten, voraus. Hitler will sich nur mit den Konservativen einlassen, wenn er Reichskanzler wird. Diese Konservativen drängen Hindenburg, der lange den “böhmischen Gefreiten” als Regierungschef ablehnt, zur Ernennung Hitlers als Reichskanzler in der Hoffnung, Hitler “zu zähmen” und ihn mit ihrer konservativen Mehrheit zu “umrahmen”.

Sie gehen davon aus, dass der “Spuk” nur von kurzer Dauer sein würde. Am Abend findet zu Ehren Hitlers eine Fackelzug von SA-Einheiten statt. Die Formationen huldigen beim Vorbeimarsch an der Reichskanzlei in erster Linie Adolf Hitler. Das Erscheinen Hindenburgs an einem anderen Fenster der Reichskanzlei ist nur ein Nebenschauplatz für die NS-Bewegung.

Joseph Goebbels fasst seinen Triumph in seinem Tagebuch so zusammen:

„Es ist so weit. Wir sitzen in der Wilhelmstraße. Hitler ist Reichskanzler. Wie im Märchen. Gestern mittag Kaiserhof: wir warten alle. Endlich kommt er. Ergebnis: Er Reichskanzler. Der Alte [gemeint ist Reichspräsident Hindenburg] hat nachgegeben. Er war zum Schluß ganz gerührt. So ist’s recht. Jetzt müssen wir ihn ganz gewinnen. Uns allen stehen die Tränen in den Augen. Wir drücken Hitler die Hand. Er hat’s verdient. Großer Jubel. Unten randaliert das Volk. Gleich an die Arbeit. Reichstag wird aufgelöst.“

Wer gehörte dem Kabinett Hitler bei Machtergreifung an ?

Die Minister des Kabinetts Hitler:
Wilhelm Frick, Reichsinnenminister
Hermann Göring, Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Reichskommissar für das preußische Innenministerium und Reichskommissar für Luftfahrt
Franz von Papen, Vizekanzler
Werner von Blomberg, Reichswehrminister
Lutz Graf Schwerin von Krosigk, Reichsminister der Finanzen
Alfred Hugenberg, Reichsminister für Wirtschaft, Ernährung und Landwirtschaft
Franz Seldte, Reichsarbeitsminister
Paul Freiherr von Eltz-Rübenach, Reichspost- und Verkehrsminister
Konstantin Freiherr von Neurath, Reichsaussenminister

LeMO

EINESTAGES

Die Basis für Hitlers Weg zur Macht (planet-wissen.de)

Die Machtergreifung, kurz und einfach erklärt

Ralf Georg Reuth: Goebbels: Eine Biographie

“Joseph Goebbels war als Propagandaminister und Bevollmächtigter für den Kriegseinsatz eine der zentralen Gestalten des »Dritten Reiches«. In seiner Person verbanden sich fanatischer Hass, sinnentleerter Glaube und intellektuelle Schärfe zu einer wohl einzigartigen Waffe im Dienste der Massenbeeinflussung. Der Mann mit dem Klumpfuß war es, der aus dem »Führer« in der Wahrnehmung der meisten Deutschen eine Art Erlöser-Figur werden ließ, der man willfährig in den Abgrund folgte. Anhand einer ungeheuer breiten Quellenbasis schildert Ralf Georg Reuth in seiner im In- und Ausland hoch gelobten Biographie das Leben des Joseph Goebbels. Jetzt hat er das packende, psychologisch stimmig erzählte Buch, das Maßstäbe gesetzt hat, aktualisiert und komplett überarbeitet.” (amazon)