Klaus Störtebeker: Pirat im Dienste der Krone und der Armen

Bildquelle: Von Soenke Rahn - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22728464

11 seiner 70-köpfigen Männer hätte Klaus Störtebeker vor dem Tod retten können, hätte doch der Hamburger Bürgermeister im Oktober 1401 sein Versprechen gehalten: Der Legende nach soll der zum Tode verurteilte Störtebeker Kersten Miles, dem damaligen Stadtoberhaupt, das Versprechen abgerungen haben, diejenigen Männer vor der Hinrichtung zu verschonen, an denen er, Störtebeker, bereits “geköpft” vorbeiläuft. Es hätten, der Legende nach, sogar mehr sein können, wenn der Henker nicht dem “kopflosen” Störtebeker ein Bein gestellt hätte. Doch Miles brach sein Versprechen, und so wurden alle 70 Piraten auf dem Hamburger Grasbrook hingerichtet.

Eine Armada Hamburger Kaufleute konnte Klaus Störtebeker und seine Mannschaft kurz zuvor vor Helgoland besiegen und so der jahrelangen Plünderei der Hanseschiffe durch die Freibeuter, die sich Vitalienbrüder nannten, ein Ende zu setzen. Von 1391 bis 1395 standen sie im Dienst der schwedischen Krone im Kampf gegen Dänemark, kaperten dänische Schiffe und sicherten auch damit die Lebensmittelversorgung der schwedischen Bevölkerung. Nach dem Frieden zwischen Dänemark und Schweden widmeten sie sich vollends der Piraterie, nun auch gegen Schiffe der Hanse. Als “Robin Hood” der Ostsee teilten Störtebeker und seine Vitalienbrüder die Beute auch unter den Armen auf.

Im Museum für Hamburgische Geschichte ist ein mit einem eisernen Nagel durchstoßener Schädel ausgestellt, ist es eventuell der von Störtebeker ? Einen Nachweis konnte man bisher nicht erbringen. 1878 hatte man den Schädel auf dem Hamburger Grasbrook gefunden.

Vor malerischer Kulisse, am Jasmunder Bodden auf Rügen, kann man sich noch heute alljährlich im Sommer von den Geschichten und Mythen um Störtebeker verzaubern lassen. Seit 1981, also auch schon zu DDR-Zeiten, begeistern viele Schauspieler, Statisten aber auch 30 Pferde Jung und Alt.

mehr