Bernd-Lutz Lange: David gegen Goliath: Erinnerungen an die Friedliche Revolution

“Der 9. Oktober 1989 in Leipzig ist der schicksalhafteste Tag der Friedlichen Revolution. Hochgerüstete Polizisten standen mehr als 70.000 Menschen gegenüber. Der gewaltlose Ausgang des Tages hat viele Väter, viele Mütter. Als einer der „Leipziger Sechs“ arbeitete Bernd-Lutz Lange am 9. Oktober mit an einen Aufruf, den Kurt Masur über den Stadtfunk verlas und der dazu beitrug, dass diese Montagsdemonstration friedlich verlief…” (amazon)

12.02.1990: Runder Tisch gegen Verhandlungen zu Währungsunion und für schnelle Wirstchaftshilfe, massive Forderung nach Deutscher Einheit nun auch auf Montagsdemos.

Der Runde Tisch in Ost-Berlin fordert Modrow auf, sich bei seinem Besuch in Bonn um Wirtschaftshilfen der Bundesrepublik in Höhe von 15 Mrd. Mark einzusetzen.
Nur so könne die Lage in der DDR stabilisiert werden.
Desweiteren soll die jetzige DDR-Regierung keine Verhandlungen über eine Währungsunion aufnehmen.
Ein, wie es heißt “Anschluß” der DDR an die BRD und damit der Vorschlag Kohls zur Wiedervereinigung wird abgelehnt.
Zum ersten mal wird auf der Leipziger Montagdemo von ca. 80.000 Demonstranten vehement die deutsche Einheit gefordert.

Die Verunsicherung der Ost-Lehrer (SPIEGEL 7/1990)

Private Immobilienbesitzer aus dem Westen melden Ansprüche an (SPIEGEL 7/1990)


zu den Sendungen der Tagesschau vom Februar 1990

20.11.1989: Treffen zwischen Kohl und Modrow wird vorbereitet, Zahlreiche Demonstranten für Wiedervereingung.

Kanzleramtschef Rudolf Seiters trifft DDR-Regierungschef Modrow in Ost-Berlin, um den bevorstehenden DDR-Besuch von Bundeskanzler Kohl vorzubereiten.
Auf der Montagsdemo in Leipzig wird erstmals mit Sprüchen wie “Deutschland, einig Vaterland” die Wiedervereinigung gefordert.

„Von den Arbeitern verlassen“ (SPIEGEL 48/1989)

Druck nach Wiedervereinigung steigt (SPIEGEL 48/1989)

Die sanfte Revolution von Quedlinburg… (SPIEGEL 48/1989)


zu den Sendungen der Tagesschau vom November 1989

16.10.1989: Zumeist gewaltfreie Montagsdemos

Die Leipziger Montagsdemonstration hat ein noch größeres Ausmaß als die der Vorwoche.
Es nehmen rund 120.000 Menschen daran teil. Die Sicherheitskräfte sind präsent, hielten sich mit ihrem Eingreifen jedoch zurück.
Auch in anderen Orten der DDR finden wieder Montagsdemos statt.

ein Mitglied der DDR-CDU über die Montagsdemo und notwendige Veränderungen in der DDR

07.10.1989: Zahlreiche Proteste am Rande der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR

Feierlichkeiten zum 40. Gründungstag der DDR finden statt, die Hauptfeierlichkeiten finden in Ost-Berlin statt.
Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow betont die Notwendigkeit von Reformen:
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben".
Zehntausende protestieren in der gesamten DDR für Reformen und Veränderungen, viele Demos werden brutal niedergeschlagen.
Insbesondere in Ost-Berlin kommt es zu massiven Ausschreitungen.

Festansprache von Erich Honecker

„Die Geduld ist zu Ende“ (SPIEGEL 41/1989)

Bildquelle: Quelle: spiegel.de

09.10.1989: Größte Demo in der DDR seit 1953 in Leipzig

Bildquelle: Demonstration am 16. Oktober 1989 in Leipzig, Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0922-002 / Friedrich Gahlbeck / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5348070

Mit “Wir sind das Volk” findet die bislang größte Demonstration in der DDR seit 1953 in Leipzig statt.
Entgegen vorheriger Befürchtungen verläuft diese Montagsdemo, wie auch in vielen anderen Orten der DDR, weitesgehend friedlich und ohne Blutvergießen.
Unterdessen ruft die DDR-Kirche zur Mäßigung auf . Der Ost-Berliner Pfarrer Eppelmann ruft zu einer zweiwöchigen Denkpause auf beiden Seiten auf.

die Ereignisse auf EINESTAGES

der Ursprung und zentrale Ort der Montagsdemos in Leipzig

Steht die DDR vor dem Umbruch? (SPIEGEL 42/1989)