Der “Euthanasie-Erlass” der Nazis, Fanal der Vernichtung von 70.000 Kranken

Bildquelle: Von Autor/-in unbekannt - Vancouver Holocaust Education Centre, image 6., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73240114

“Im Oktober 1939 verschärft Adolf Hitler die sogenannte Rassenhygiene des NS-Regimes: Sein “Euthanasie“-Erlass wird zum Todesurteil für Hunderttausende psychisch kranke und behinderte Menschen.
Als Hitler die Anordnung zur Ausrottung “lebensunwerten Lebens” im Oktober 1939 offiziell erlässt, ist die systematische Massentötung behinderter Kinder bereits in vollem Gange. Vom “Gnadentod” ist zynisch die Rede, tatsächlich jedoch werden zigtausend Menschen ermordet – durch Medikamente, Nahrungsentzug oder quälende medizinische Tests. Auch in Norddeutschland fallen etliche Kinder und später Erwachsene der “Euthanasie” zum Opfer…” (ndr.de)

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“Dann ist dieser Film sofort für das deutsche Volk freizugeben.”: Die Geschichte zur “Feuerzangenbowle”

Bildquelle: Von Terra Film - Vorspann des Films, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=6414597

“”Die Feuerzangenbowle” ist der Inbegriff eines deutschen Filmklassikers. Dabei entsteht der Streifen mit Heinz Rühmann mitten im Zweiten Weltkrieg. Und der Hauptdarsteller spricht im Führerhauptquartier vor, um den Film gegen Widerstände ins Kino zu bekommen.

“Ein heiterer Film” – so steht es im Vorspann von “Die Feuerzangenbowle”. Doch die Umstände, unter denen der Film entsteht und vor genau 80 Jahren uraufgeführt wird, sind alles andere als lustig….” (n-tv.de)

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“Hitlerjunge Quex” : der “Märtyrertod” als Mittel der Propaganda

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 146-1982-095-09 / Weinrother, Carl / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons

Nur wenige Monate benötigte man 1933 für die Produktion von “Hitlerjunge Quex” , einem insbesondere an die Jugend gerichteten Propagandafilm der Nazis. Nicht nur in Deutschland wurde der Film ab September 1933 gezeigt, auch im Ausland lief der Propagandastreifen.
“Hitlerjunge Quex” wurde ein kommerzieller Erfolg.
Obwohl er von der Filmprüfstelle vor seiner Premiere als “künstlerisch besonders wertvoll” ausgezeichnet wurde, war “Hitlerjunge Quex” Propagandaminister Joseph Goebbels zu einfach und zu durchschaubar.

Wie in vielen anderen NS-Filmen spielte auch in “Hitlerjunge Quex” Heinrich George mit, diesmal in der Rolle des Vaters von Heini Völker, um dessen Bekehrung zum Nationalsozialismus es schlussendlich geht. Während Vater Völker versucht, seinen Sohn bei der kommunistischen Jugend zu integrieren, zieht es Heini aber zur Hitlerjugend (HJ). Der Film suggeriert die dortige Disziplin und Ordnung, von der Heini fasziniert ist. Obwohl die HJ Heini für einen Anschlag auf ihre Räume verantwortlich macht, kann Heini nichts von der Anziehungskraft der HJ abbringen. Und so vereitelt er einen weiteren Anschlag der Kommunisten. Heini wird nun MItglied der HJ . Er wird jedoch am Ende während einer Flugblattaktion von den Kommunisten aus Rache ermordet und stirbt damit als “Märtyrer”.
Die Handlung leitet sich aus einer Romanvorlage von Karl Schenzinger ab, dessen Protagonist Herbert Norkus ebenso den “Märtyrertod” bei den Berliner Straßenkämpfen 1932 stirbt.
Den Spitznamen “Quex” bekommt Heini Völker von seinem Umfeld auf Grund seiner “quirligen” Beweglichkeit wie Quecksilber.

Auch “Hitlerjunge Quex”  wurde nach dem Krieg verboten und gilt als “Vorbehaltsfilm” , darf also nur unter bestimmten Auflagen und mit Zustimmung der Murnau-Stiftung öffentlich gezeigt werden.

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Film “Kolberg” von Veit Harlan: Goebbels’ Geheimwaffe für den “Endsieg”

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Mit Produktionskosten von ca. 8,8 Millionen Reichsmark war “Kolberg” der teuerste Film zur Zeit des Nationalsozialismus. Im Rahmen der geistigen Kriegsführung ordnete Propagandaminister Goebbels die Produktion des Films im Sommer 1943 an. Spätestens seit der verlorenen Schlacht von Stalingrad Ende 1942 waren die Zweifel der Bevölkerung am “Endsieg” größer geworden. So musste ein Film her, dessen Aufgabe es ist, “am Beispiel der Stadt, die dem Film den Titel gibt, zu zeigen, daß ein in Heimat und Front geeintes Volk jeden Gegner überwindet.”. Und Goebbels hatte also bereits nicht nur Ziel, sondern auch gleich Titel und Hintergrund für den beauftragten und damals bekannten Regisseur Veit Harlan parat: “Kolberg”. Der Film soll von der heldenhaften Verteidigung der ehemaligen Festung im Jahr 1806 gegen Napoleons Truppen erzählen.

Etwas kurz zur Handlung:

Angeführt von den ruhmreichen preußischen Majoren Schill und Gneisenau sowie unterstützt vom mutigen Kampf des Volkes und der Bürger gelingt es 1806, die Franzosen zu schlagen. Doch Harlan lässt diese Handlung nicht so einfach da stehen, sondern entwickelt darum eine Rahmenhandlung:

Gneisenau versucht im Jahr 1813, Preußens König Freidrich Wilhem III. vom aktiven und erfolgreichen Kampf gegen Napoleon zu überzeugen. Im Rückblick auf die aufopferungsvolle Schlacht von Kolberg im Jahre 1806 gelingt es Gneisenau, den König von der Aufstellung eines Volksheers zu bewegen. Und so endet der Film “Kolberg” mit dem Aufruf “An mein Volk”, in dem der Monarch die Breslauer Bevölkerung zum Kampf gegen die Franzosen aufruft.

Tausende Soldaten als Statisten und 100 Waggons mit Salz zur Bereitstellung von Kunstschnee sind nur wenige Beispiele eines gigantischen Aufwands zur psychologischen Kriegsführung der Nazis mit diesem Film. Erst kurz vor Kriegsende war Premiere in Berlin. Den Nazis war natürlich sehr daran gelegen, den Film auch reichsweit und vor allen Dingen den Soldaten an der Front zu zeigen. In der Endfassung des Films waren nun aber nicht mehr brutale Schlachtszenen zu sehen, um das deutsche Volk, das bereits durch die Bombenangriffe traumatisiert war, nicht noch weiter zu ängstigen.

Die öffentliche Aufführung des Films wurde nach dem Krieg zunächst verboten, 1965 kam “Kolberg” dann aber, mit dokumentatorischer Begleitung, wieder in die Kinos. Zahlreiche Proteste sorgten kurze Zeit später für die Absetzung. Der Film “Kolberg” ist seit dem als “Vorbehaltsfilm” eingestuft und darf nur mit Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und unter strengen Auflegen gezeigt werden.

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“Jud Süß” von Veit Harlan: Wegbereiter des Holocaust

Bildquelle: Von Terra-Filmkunst GmbH - Vorspann des Films, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7454557

“Harlan habe dazu beigetragen, „die massenpsychologischen Voraussetzungen für die Vergasungen von Auschwitz zu schaffen“”, so Carlo Schmid, früherer bedeutender Staatsreechtler und SPD-Politiker, im Jahr 1951.
Er bezog sich damit auf den von Veit Harlan produzierten und 1940 uraufgeführten Streifen “Jud Süß”. Der Film erklärt im Sinne der NS-Ideologie die Politik der Nazis im Kampf gegen die Juden für richtig und notwendig. Der Film war in den Augen Schmids auf Grund seiner zutiefst antisemitischen Haltung auch Wegbereiter für den späteren Holocaust.

Aber worum geht es eigentlich in dem Film und wie schaffte es Propagandaminister Goebbels mit Hilfe von Veit Harlan, das Anliegen des NS-Staates in Szene zu bringen?

Regisseur Harlan stützte sich mit seinem Drehbuch zunächst auf die gleichnamige Novelle von Wilhelm Hauff. Joseph Süß Oppenheimer, seit 1733 Finanzberater von Herzog Karl Alexander von
Württemberg in Stuttgart, überredet den Monarchen zu windigen Geschäften und Handlungen, um sein und des Herzog’s Reichtum zu vergrößern. Dabei bringt er sowohl Landstände als auch das Volk gegen sich auf. Desweiteren versucht Oppenheimer Dorothea, die Tochter des Landschaftskonsulenten zu heiraten. Da diese nicht einwilligen will, verhaftet er zunächst ihren Vater und später Dorothea’s Geliebten Aktuarius Faber. Schließlich vergewaltigt er Dorothea, darauf hin begeht sie Suizid. Die Gegner, unter ihnen Faber und die Landstände, beginnen einen Aufstand und verwüsten Oppenheimers Palais. Schließlich wird er wegen Korruption, Wucherei und Ämtermissbrauch schuldig gesprochen Auf Grund des Geschlechtsverkehrs mit einer Christin soll er zum Tode verurteilt werden. Desweiteren wird für alle Juden in Württemberg der Bann ausgesprochen.

Obwohl Hauff die Problematik der Ehe und Liebe zwischen Christen und Juden in seiner Novelle ebenso thematisiert, geht Veit Harlan einen großen Schritt weiter und stellt die Juden neben “gierigen” und “skrupellosen” Geschäftemachern zusätzlich als rohe, gewalttätige “Rasseschänder” da.

Goebbels, der “Jud Süß” in Auftrag gegeben hat, spricht vom “stürmischen Erfolg” des Films, ca. 100.000 Kinobesucher des UFA-Palasts im ersten Monat sollten ihm Recht geben. Dabei war der Beginn der Dreharbeiten von “Jud Süß” mehr als fragil: Im Gegensatz zu Veit Harlan hatte Goebbels massive Probleme mit der Besetzung der Hauptrolle: Emil Jannings, Gustaf Gründgens und Paul Dahlke, all sie lehnten neben anderen bekannten Schauspielern ab. Ferdinand Marian musste schließlich auf Goebbels’ Befehl hin die Rolle des “Jud Süß” übernehmen.

Und wie kam Veit Harlan als Regisseur zum Film ?

Von Anfang an war Veit Harlan Verfechter der NS-Ideologie, zunächst als Theaterregisseur. Das Bühnenstück “Krach im Hinterhaus” bescherte ihm 1935 so große Erfolge, das nun auch Filmproduzenzenten auf ihn aufmerksam wurden. Dabei verblüffte Harlan mit technisch aufwendigen wie anspruchsvollen Produktionen. Berühmtheit erlangte Harlan auch durch den “Durchhaltefilm” “Kolberg”, der bis 1944 gedreht wurde.

“Kolberg” und “Jud Süß” wurden nach dem Krieg durch die Alliierten auf die Verbotsliste gesetzt und sind seit 1966 im Besitz der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung als so genannte Vorbehaltsfilme, dürfen also ohne fachliche Begleitung nicht öffentlich gezeigt werden.

Harlan selbst wurde schließlich Ende April 1950 freigesprochen,. Das Gericht folgte wohl seiner Argumentation, dass er durch den NS-Staat “gezwungen wurde” , “Jud Süß” und andere NS-Propagandafilme zu drehen.
In seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tod 1964 drehte Harlan weitere Filme, die allerdings bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie seine früheren Streifen waren.

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“Funk-Stunde”: Deutschlands erster Radiosender wird geboren

Bildquelle: Historisches Mikrofon der Funk-Stunde im Haus des Rundfunks, Von Fridolin freudenfett - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=87485780

ndr.de:
“Drei Jahre nach dem ersten Feldversuch einer Radiosendung geht 1923 der erste offizielle deutsche Radiosender an den Start. Die “Funk-Stunde” aus Berlin markiert den Beginn einer Erfolgsgeschichte...”

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600 Panzer zu Hitlers 50. Geburtstag

Bildquelle: 50. Geburtstag Hitlers 1939, Heinrich Himmler gratuliert, Von Bundesarchiv_Bild_183-H28988,_50._Geburtstag_Hitler,_Gratulation_Himmler.jpg: Hoffmannderivative work: Emma7stern (talk) - Bundesarchiv_Bild_183-H28988,_50._Geburtstag_Hitler,_Gratulation_Himmler.jpg, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6360784

welt.de:
Hitlers Geburtstag war der höchste Feiertag im Dritten Reich. Entsprechend akribisch wurde er von der Propaganda vorbereitet. Hitler wurde dabei zur wichtigsten Gestalt der deutschen Geschichte stilisiert…”

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Kriegskinder und nicht Frontkämpfer: Hitlers erster Garde war meist jung und vaterlos

Bildquelle: Veranstaltungsplakat zur Wiedergründung der NSDAP, München, Februar 1925

focus.de:
“Wer waren eigentlich die Mitglieder der NSDAP? Die Frage stellte sich Historiker Jürgen W. Falter und wertete gigantische Datenmengen aus. Das Ergebnis: überraschend. So war Hitlers Partei keine Partei des Mittelstandes, auch die Generation der Frontsoldaten dominierte nicht. Erstaunlich viele traten wieder aus…”

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Ghetto-Monopoly, Plüsch-Hitler: Wie Nazis schon Kinder indoktrinierten

vom 18. Januar 2019, 07:15

Focus.de:

“Spiele und Spielzeug für Kinder und Erwachsene können ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Ganz besonders gilt das für das Deutschland der Jahre um 1900 bis 1945. Der Historiker André Postert hat untersucht, welche Rolle sie bei der Vorbereitung auf die Kriege und während der Kriege dieser Epoche spielten. Mit erstaunlichen Ergebnissen…”

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