In Ost-Berlin wird die DDR-FDP gegründet.
Außenminister Genscher und FDP-Chef Lambsdorff haben volle Unterstützung für den Wahlkampf zugesagt.
Der Demokratische Aufbruch will sich nun doch an einem konservativen Wahlbündnis für die Wahlen am 18. März beteiligen.
Die SED-PDS heißt fortan nur noch PDS.
Führende NATO-Vertreter sprechen sich auf der Wehrkundetagung in München gegen ein neutrales Deutschland aus.
Schlagwort: SED/PDS
10.01.1990: Kohl für Fortführung der Gespräche mit DDR-Regierung, Blockparteien drohen mit Austritt aus Regierung.
Bundeskanzler Kohl kündigt an, daß der Dialog mit der DDR-Regierung fortgeführt und das bevorstehende Treffen mit Ministerpräsident Modrow stattfinden wird.
Desweiteren soll mit der amtierenden Regierung auch weiterhin über die Bildung einer deutsch-deutschen Vertragsgemeinschaft verhandelt werden, allerdings unter Einbeziehung der Opposition.
Die in der DDR-Regierung vertretenen Blockparteien CDU, LDPD und NDPD drohen mit einem Austritt aus der Regierung, falls das MfS nicht aufgelöst wird und die SED-PDS nicht auf ihre Machtposition verzichtet.
14.01.1990: DDR-SPD für schnellstmögliche Wirtschafts- und Währungsunion, SED-PDS will sich von Parteivermögen trennen.
Bildquelle: Foto aus dem Katalog der Genex., Rechteinhaber: Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben.Stefan Kühn. / Public domain
SPD der DDR spricht sich auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Ost-Berlin für die deutsche Einheit, allerdings im gesamteuropäischen
Rahmen aus.
Allerdings soll es so schnell wie möglich eine Wirtschafts- und Währungsunion geben.
SED-PDS will sich von Parteivermögen trennen, u.a. sollen Gästehäuser, Zeitungen, Verlage sowie die GENEX-Gresellchaft in ”
“Volkseigentum” überführt werden.
SED und DKP wollten militante Organisation aufbauen (SPIEGEL 2/1990)
zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990
19.01.1990: LDPD und DDR-CDU verbleiben doch in Regierung.
Der LDPD-Vorstand und die Ost-CDU entscheiden sich für einen Verbleib in der Modrow-Regierung.
In der Basis der SED-PDS werden immer mehr Stimmen lauter, die eine Auflösung der Partei fordern.
20.01.1990: SED-PDS diskutiert über eigenen Fortbestand, in Leipzig wird DSU gegründet.
SED-PDS duskutiert in einer Krisensitzung in Ost-Berlin über den Fortbestand der Partei.
Parteichef Gysi ist strikt dagegen, da die SED/PDS die einzig verbliebene Partei sei, die für die Eigenstaatlichkeit der DDR stehe.
In Leipzig wird die DSU gegründet.
Sie versteht sich als Schwesternpartei zur bundesdeutschen CDU/CSU und setzt sich für die baldige Einheit Deutschlands ein.
Die CSU verspricht Wahlkampfhilfe für die Partei.
Auf ihrem Parteitag in Ost-Berlin spricht sich die NDPD für die Förderung des Mittelstands, der Wiedereinführung des Berufsbeamtentums und die Deutsche Einheit aus.
Gleichzeitig lehnt sie eine Zusammenarbeit mit der SED-PDS nach den Wahlen ab.
Modrow vor dem Kollaps? (SPIEGEL 4/1990)
21.01.1990: SED-PDS trennt sich von Logo und Parteivermögen, Politgrößen, wie Krenz, werden aus der Partei ausgeschlossen.
Auf einer Krisensitzung ihres Vorstands beschließt die SED-PDS , sich von ihrem alten Logo und teilweise von ihrem Vermögen, das sozialen Zwecken zu Gute kommen soll, zu trennen.
Weiterhin bietet die SED der Opposition einige Ministerposten zur Mitarbeit in der DDR-Regierung an.
Der frühere Staats- und Parteichef Krenz, sowie auch die ehemaligen Politgrößen Hager und Schabowski werden aus der Partei ausgeschlossen.
Der Oberbürgermeister von Dresden Berghofer und weitere hochrangige SED-Mitglieder aus dem Bezirk Dresden treten aus der SED-PDS aus, Grund: mangelnde Reformbereitschaft der Partei.
Sie setzen sich insbesondere für eine baldige Wirtschafts-und Währungsunion der DDR mit der Bundesrepublik ein und insgesamt für den Kurs der DDR-SPD ein.
Die NDPD beschließt auf ihrem Parteitag in Ost-Berlin ihren Plan zur Deutschen Einheit:
1. Wirtschafts- und Währungsunion
2. Bildung einer Konföderationsregierung und Ausarbeitung einer gesamtdeutschen Verfassung
3. Friedensvertrag und Abzug aller ausländischen Truppen
16.12.1989: SED wird zu SED/PDS, Lothar de Maiziere wird DDR-CDU-Chef, der “Demokratischer Aufbruch” wird gegründet.
Bildquelle: SED-Sonderparteitag am 8. Dezember 1989, Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1208-041 / Mittelstädt, Rainer / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5424912
SED streitet auf einem Sonderparteitag in Ost-Berlin über ihre Zukunft und die der DDR, schonungslos rechnet sie mit alten Kadern ab und bezeichnet viele von ihnen als Verbrecher.
Schließlich einigt man sich auf einen neuen Namen der Partei: SED/PDS
Lothar de Maiziere wird auf dem Parteitag der Ost-CDU offiziell zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
In Leipzig findet der Gründungsparteitag des “Demokratischer Aufbruch” statt, der eine radikale Demokratisierung der Gesellschaft fordert.
17.12.1989: SED/PDS hat als Ziel “Demokratischen Sozialismus”, v. Weizsäcker zu Adventssingen in Nikolaikirche in Potsdam.
SED/PDS formuliert auf ihrem Parteitag in Berlin als Ziel den demokratischen Sozialismus als Alternative zu Kapitalismus und sozialistischer Diktatur.
Parteichef Gysi wendet sich entschieden gegen eine Wiedervereinigung, da eine Vereinnahmiung der DDR und eine unsichere soziale Zukunft in einem “unterentwickelten” Bundesland droht.
Auf dem Parteitag des “Demokratischer Aufbruch” in Leipzig wird Wolfgang Schnur zum Parteichef gewählt.
Bundespräsident v. Weizsäcker nimmt auf seiner ersten Reise in die DDR an einem Adventssingen in der Nikolaikirche in Potsdam teil.
SED – Kriminelle Organisation… (SPIEGEL 51/1989)