“Blutiger Boden, deutscher Raum – Die Siedlungspläne der SS” am 25.03.2025 im 3SAT

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25.03.2025,

3SAT, 22.25: Blutiger Boden, deutscher Raum – Die Siedlungspläne der SS, Geschichtsdoku, A 2024

“Die Eroberung von neuem “Lebensraum” ist ein zentrales Ziel im Nationalsozialismus. Die SS übernimmt die Planung in der Germanisierungspolitik und wird dabei von Wissenschaftlern unterstützt. Der Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Konrad Meyer entwickelt ein Konzept zur sogenannten Eindeutschung Osteuropas. Im “Generalplan Ost” entwirft er Siedlungsstrukturen, plant neue Städte und berechnet Umsiedlung, Deportation und Ermordung von Millionen Menschen. Schon mit dem deutschen Überfall auf Polen setzen die ersten Deportationen, Zwangsumsiedlungen und Massenexekutionen ein. Gleichzeitig bringt die SS Hunderttausende Menschen, die von Himmlers Rassenexperten als “Volksdeutsche” kategorisiert wurden, aus der Sowjetunion, Rumänien und dem Baltikum in die neu eroberten Gebiete, wo sie als Menschenmaterial für den Aufbau eines neuen deutschen Siedlungsraumes dienen sollen. Architekten aus Konrad Meyers Planungsstab entwerfen deutsche Mustersiedlungen. Und seine Raumplaner entwickeln Strukturmodelle für die Umgestaltung von Hunderten Quadratkilometern Land. Meyer selbst berechnet, dass für eine vollständige und wirtschaftlich profitable Germanisierung eine “Bevölkerungsreduktion” um 30 Millionen Menschen notwendig sei. Die Abwesenheit der jüdischen Bevölkerung setzt er dabei bereits voraus. Je größer die von der Wehrmacht eroberten Gebiete werden, desto monströser gestalten sich auch die Vorhaben der Siedlungsplaner. 1942 fantasiert SS-Chef Heinrich Himmler von einem germanischen Großeuropa, das vom Elsass bis tief ins russische Gebiet reicht, und Konrad Meyer dehnt seine Planungen über die deutsch besetzten Gebiete bis an den Ural aus. Durch die Kriegswende rückt die Umsetzung von Meyers “Generalplan Ost” aber in weite Ferne. Heinrich Himmler entscheidet, die Realisierung dennoch möglichst bald in einzelnen Versuchsregionen zu testen und startet die “Aktion Zamo??”. Es ist der ehemalige Wiener Gauleiter Odilo Globocnik, der mit der “Aktion Reinhardt” zunächst die Ermordung der jüdischen Bevölkerung Polens in eigens dafür errichteten Vernichtungslagern leitet, bevor er auf Himmlers Befehl eine der größten Umsiedlungsaktionen der Zeitgeschichte startet: Im Umkreis der ostpolnischen Stadt Zamo?? räumt die SS unter Globocniks Kommando 126 Dörfer, rund 110.000 Menschen werden vertrieben, verschleppt und ermordet. Die “Aktion Zamo??” gilt als Himmlers Laboratorium, um die praktische Realisierbarkeit seiner Umsiedlungsplanungen zu testen. In seiner Dokumentation “Blutiger Boden, deutscher Raum – Die Siedlungspläne der SS” erzählt der Filmemacher Andreas Kurz vom größten Umsiedlungs- und Völkermordplan der Geschichte. Sein Film berichtet vom volkstumspolitischen Hintergrund der NS-Kriegsaggression und erklärt den überraschend wenig bekannten “Generalplan Ost”, der sowohl Anlass als auch Argumentationsbasis für den millionenfachen Mord an der jüdischen, polnischen und sowjetischen Bevölkerung war. Besonderes Augenmerk legt der Film auf den Anteil der Wissenschaftler, die im Dienst der SS die Konzepte dafür erarbeiteten.” (prisma.de)

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“Das Schweigen” am 11.03.2025 im 3SAT

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11.03.2025,

3SAT, 22.25: Das Schweigen, D 2024 | Dokumentation

“Rund 80 Jahre nach den Grauen des Nationalsozialismus herrscht immer noch Schweigen in vielen Familien über das, was sie in dieser Zeit erlebt haben. In ihrer Dokumentation “Das Schweigen” begibt sich die Filmemacherin Andrea Roth mit der jüdischen Künstlerin Ilana Lewitan und dem Enkel eines SS-Offiziers auf Spurensuche nach dem Ungesagten. Ilana Lewitans Vater, Robert Schmusch, hat bis zu seinem Tod nicht über die Vergangenheit gesprochen. Doch 2021 erhält die Tochter plötzlich eine E-Mail: “Mein Name ist Norman Baltrusch. […] Mein Großvater hat 100 jüdischen Zwangsarbeitern im Warschauer Ghetto das Leben gerettet. Darunter vermutlich auch Ihrem Vater.” Diese Zeilen stammen von einem Enkel, der seit Jahren zu seinem Großvater, dem SS-Offizier Willy Schmidt, recherchiert. Vor allem in den Unterlagen zu den Nachkriegs-Gerichtsverfahren gegen NS-Verbrecher findet er Zeugenaussagen, die darauf hinweisen, dass der Großvater Juden gerettet hat – darunter auch die Zeugenaussage von Ilana Lewitans Vater. Durch den Kontakt mit Norman Baltrusch erfährt Ilana Lewitan Stück für Stück die Geschichte ihres Vaters: dass er im Warschauer Ghetto war, dass er Zwangsarbeiter war, dass er flüchten konnte. Und dass er unter dem SS-Offizier Willy Schmidt in einer Werkstatt arbeitete. Doch vieles bleibt im Dunkeln. Die meisten Unterlagen wurden am Ende der NS-Diktatur vernichtet. Norman und Ilana beschließen, sich in Warschau gemeinsam auf Spurensuche zu begeben. Warum hat ein SS-Offizier 100 Juden das Leben gerettet? Was ist vor über 80 Jahren wirklich passiert? Und wie ist es Robert Schmusch dabei ergangen? Auf der Suche nach dem Vergangenen entdecken eine Tochter und ein Enkel, wie sehr sie die Vergangenheit berührt und prägt. Redaktionshinweis: Mit der Dokumentation “Das Schweigen” von Andrea Roth startet in 3sat eine Reihe von Programmen, die das Thema Krieg in verschiedenen Facetten beleuchtet. Ausgangspunkt ist der Gedenktag an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren, am 8. Mai 1945. 3sat begleitet diesen Jahrestag bis zum 13. Mai mit Dokumentationen sowie fiktionalen Beiträgen, die die Entstehung des Nationalsozialismus bis zum Zweiten Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit darstellen. (Senderinfo)” (tvspielfilm.de)

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Die Geschichte der SA: Entstehung und Aufstieg

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Die Sturmabteilung (SA) war eine paramilitärische Organisation, die in den 1920er Jahren in Deutschland gegründet wurde. Ihr Ziel war es, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) von Adolf Hitler zu unterstützen und politische Gegner einzuschüchtern.

Der Aufstieg zur Macht

Die SA spielte eine entscheidende Rolle beim Aufstieg der NSDAP zur Macht. Durch ihre gewaltsamen Aktionen und Einschüchterungen trugen sie dazu bei, dass Hitler an Einfluss gewann und letztendlich zum Reichskanzler ernannt wurde.

Die Machtergreifung

Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 wurden die SA-Mitglieder zu einem wichtigen Instrument der nationalsozialistischen Regierung. Sie waren an der Unterdrückung politischer Gegner beteiligt und verübten zahlreiche Gewalttaten gegen Juden, Kommunisten und andere Oppositionelle.

Der Röhm-Putsch

Der Röhm-Putsch im Jahr 1934 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der SA. Ernst Röhm, der Führer der SA, wurde von Hitler persönlich ermordet, um einen möglichen Machtkampf innerhalb der NSDAP zu verhindern. Dies führte zu einer Entmachtung der SA und einer Stärkung der SS unter Heinrich Himmler.

Der Niedergang

In den folgenden Jahren verlor die SA zunehmend an Bedeutung, da die SS unter Himmler an Einfluss gewann und die SA-Mitglieder nicht mehr gebraucht wurden. Viele ehemalige SA-Anhänger wurden in die Wehrmacht eingegliedert oder anderweitig umgesiedelt.

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Die Marburger Rede und der Röhm-Putsch: Eine historische Betrachtung

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Die Marburger Rede und der Röhm-Putsch stehen in einem bedeutenden historischen Zusammenhang, der die internen Machtkämpfe und ideologischen Spannungen innerhalb der NSDAP während der frühen 1930er Jahre aufzeigt.

von Papen warnt vor SA und Hitler steht unter Druck

Der damalige Vizekanzler Franz von Papen hielt am 17. Juni 1934 in Marburg eine Rede, die als “Marburger Rede” bekannt wurde. In dieser Rede kritisierte von Papen die wachsende Radikalisierung und die Gewaltbereitschaft der SA (Sturmabteilung) unter der Führung von Ernst Röhm. Von Papen sprach sich für eine Rückkehr zu Rechtsstaatlichkeit und Ordnung aus und warnte vor den Konsequenzen der radikalen Elemente innerhalb der NSDAP. Obwohl von Papen selbst kein Demokrat war, erkannte er, dass die unkontrollierte Macht der SA eine Bedrohung für die Stabilität des Staates darstellte.

Gleichzeitig wuchs der Druck auf Adolf Hitler, da die SA unter Röhm immer mehr Einfluss gewann und sogar forderte, die Reichswehr in die SA zu integrieren. Dies führte zu zunehmender Unzufriedenheit sowohl innerhalb der NSDAP als auch beim deutschen Militär und der konservativen Elite. Röhm strebte nach einer “zweiten Revolution”, um die sozialistische Komponente des Nationalsozialismus zu stärken, was jedoch Hitlers Macht und die Unterstützung durch die konservativen Eliten gefährdete.

Die “Nacht der langen Messer” beginnt.

In diesem Zusammenhang entschied sich Hitler, den Röhm-Putsch durchzuführen, auch bekannt als die “Nacht der langen Messer”, die zwischen dem 30. Juni und dem 2. Juli 1934 stattfand. Hitler ließ Röhm und zahlreiche andere SA-Führer verhaften und ermorden, um die Kontrolle über die Partei und den Staat zu festigen und die Unterstützung des Militärs und der konservativen Kreise zu sichern. Der Röhm-Putsch markierte das Ende der Macht der SA und stärkte gleichzeitig die SS (Schutzstaffel) unter Heinrich Himmler.

Die Marburger Rede spielte eine indirekte Rolle in diesem Machtkampf, da sie die Spannungen und den Unmut über Röhm und die SA verdeutlichte. Von Papens Kritik trug dazu bei, den Druck auf Hitler zu erhöhen, gegen Röhm vorzugehen.Letztlich führte dies zu einer drastischen und blutigen Säuberungsaktion, die Hitlers Stellung als unangefochtener Führer der NSDAP und des deutschen Staates festigte.

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“Wie die Waffen-SS ihren Nachwuchs rekrutierte”

welt.de:
“Günter Grass gehörte ihr an, Horst Tappert auch – und nun bekennt sich auch der frühere Bischof der Nordelbischen Kirche, Ulrich Wickens, Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein. Dies wirft vor allem die Frage auf: Wie rekrutierte Himmlers schwarze Armee?…”

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17.02.1933: Göring: Polizei soll mit SA und SS zusammenarbeiten.

Göring fordert in einem Erlass die Polizei auf, mit den “nationalen Verbänden” (SA, SS und Stahlhelm) zusammenzuarbeiten.
Ziel ist die Bekämpfung aller staatsfeindlichen Organisationen auch unter rücksichtsloser Anwendung von Gewalt.”Die nationale Sache” sollte mit allen Mitteln unterstützt werden.

Görings Schießbefehl (welt)

Herbert Brunnegger: Saat in den Sturm: Ein Soldat der Waffen-SS berichtet

“Dieses außergewöhnliche Buch ragt durch die sprachliche Kraft in der Darstellung, durch das besondere Schicksal des Autors, der immer wieder bei regelrechten „Himmelfahrtskom-mandos“ eingesetzt wurde, und durch die völlig ungeschminkt-offene Beschreibung der Geschehnisse weit aus der Vielzahl der Veröffentlichungen zum Zweiten Weltkrieg heraus….” (amazon)