10.09.1989: Ungarn lässt DDR-Flüchtlinge ausreisen.

Ungarn lässt ohne Absprache mit der DDR-Führung ausreisewillige DDR-Bürger ausreisen.
Bundeskanzler Kohl dankt Ungarn für Menschlichkeit und Solidarität.

Zeitzeugenbericht eines Maltesers

Wortlaut von Kohls Dankeserklärung

Streitigkeiten in ungarischer Regierung verzögerten die Ausreise Tausender DDR-Flüchtlinge. (SPIEGEL 37/1989)

11.09.1989: Zahlreiche DDR-Flüchtlinge treffen in Bayern ein.

Tausende DDR-Übersiedler kommen aus Ungarn über Österreich in Bayern an.
Von dort aus werden Sie in Übersiedlungslager in der gesamten Bundesrepublik verteilt.
Die DDR-Führung spricht von einer illegalen Abwerbeaktion sowie zügelloser Hetze der Bonner Regierung und kritisiert die Bundesrepublik und Ungarn aufs Schärfste.

Flüchtlinge verschärfen Wohnungsnot… (SPIEGEL 38/1989)

zu den Sendungen der Tagesschau vom September 1989

12.09.1989: Gründung von “Demokratie jetzt”, Ein Teil der Prager Botschaftsbesetzer geht in DDR zurück

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0209-022 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5425113

In der DDR erfolgt der Gründungsaufruf der Bürgerbewegung “Demokratie Jetzt” (DJ).
Gründungsmitglieder sind u.a.: Wolfgang Ullmann, Konrad Weiß, Ulrike Poppe.
Die DDR-Regierung protestiert gegen die Öffnung der österreichisch-ungarischen Grenze für DDR-Bürger.
Sie bezeichnet diese Aktion als “organisierten Menschenhandel”.
Mehr als die Hälfte der Botschaftsbesetzer in Prag können bundesdeutsche Vertretung verlassen.
Die Übrigen lehnen das erneute Angebot von Straffreiheit ab.
Ungarns Außenminister Horn weist die Vorwürfe der DDR-Regierung auf das Schärfste zurück, insbesondere die Anschuldigungen, für die ermöglichte Ausreise der DDR-Flüchtlinge , Geld von der Bundesrepublik erhalten zu haben.



13.09.1989: Ungarn: Ausreise von DDR-Bürgern nur noch bis 7. Oktober?

Ungarn kündigt lt. Medien an, die Ausreise von DDR-Bürgern nur noch bis zum 7. Oktober, dem 40. Jahrestag der DDR, zu ermöglichen.
Einen Tag später wird dies jedoch als Spekulation zurückgewiesen, die Regelung bleibt bis auf weiteres bestehen.

Ungarn hat’s sich mit Ostblockpartnern verscherzt… (SPIEGEL 38/1989)


zu den Sendungen der Tagesschau vom September 1989

02.05.1989: Ungarn beginnt mit Abbau der Grenze zu Österreich.

Bildquelle: Heutiger Grenzübergang an der Gedenkstätte (Juni 2009), Von Cuchulainn 17:15, 20. Jun. 2009 (CEST) - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9772694

Ungarn beginnt mit dem Abbau der Grenzanlagen zu Österreich.
Die ungarische Regierung beschließt den Abbau am 28.2.1989.

27.06.1989: Ungarn zerschneidet symbolisch Stacheldraht.

Ungarns Außenminister Horn und sein österreichischer Amtskollege Mock zerschneiden symbolisch den Stacheldrahtzaun an der österreichisch-ungarischen Grenze bei Sopron.
Damit wird die Massenflucht von DDR-Bürgern über Ungarn in den kommenden Wochen forciert.

mit dem Bolzenschneider wird der Eiserne Vorhang durchlässiger