14.03.1990: Wolfgang Schnur tritt zurück, Zwei-Plus-Vier-Gespräche in Bonn

Bildquelle: Wolfgang Schnur beim Gründungsparteitag des Demokratischen Aufbruchs am 16. Dezember 1989 in Leipzig, Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1216-021 / Gahlbeck, Friedrich / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5424937


Michail Gorbatschow wird zum Präsidenten der UdSSR gewählt.
Wolfgang Schnur muss sein Amt als Chef des Demokratischen Aufbruchs wegen Tätigkeit für die Stasi abgeben.
Die vier Siegermächte treten in Bonn zu den “Zwei plus Vier”-Gesprächen zusammen.

Hintergrund Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen (LeMo)

»Das war ‘ne Top-Quelle« (SPIEGEL 11/1990)


zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

08.03.1990: Bundestag für Fortbestand der polnischen Westgrenze, war Wolfgang Schnur IM der Stasi ?

Der Bundestag in Bonn beschließt n einer Entschließung den Fortbestand der polnischen Westgrenze für alle Zeit.
Nach Vollzug der Deutschen Einheit soll es dementsprechend einen Grenzvertrag mit Polen geben.
Die SPD scheitert mit dem Antrag, Kohl wegen seines Vorschlags, Polen möge im Gegenzug zur Garantie der polnischen Westgrenze auf Reparationsansprüche verzichten, zu verurteilen.
Die DDR-Regierung beschließt eine umfassende Reform des Bankwesens.
U.a. soll die Staatsbank unabhängig von der Regierung agieren können und ab 1.4. können Geschäftsbanken in der DDR entstehen.
Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs Schnur wehrt sich gegen Vorwürde, IM der Stasi gewesen zu sein.

„Das war ‘ne Top-Quelle“ (SPIEGEL 11/1990)

Die alten Stasi-Mitarbeiter arbeiten weiter (SPIEGEL 11/1990)

zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

09.03.1990: Mitterand für Anerkennung der Nachkriegsgrenzen per Vertrag, Bundesregierung gegen übereilte deutsche Einheit.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion spricht sich in Dresden für eine Deutsche Einheit nach Artikel 23 GG aus.
Die Bundesregierung betont in Bonn, dass es keine übereilte Vereinigung beider deutschen Staaten geben wird, in jedem Fall müssten außenpolitische Aspekte und die Bündniszugehörigkeit geklärt sein.
Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruch Schnur, dem Stasi-Spitzeltätigkeiten vorgeworfen werden, muß auf Grund eines Kreislaufzusammenbruchs ins Krankenhaus.
Frankreichs Staatspräsident Mitterrand spricht sich für eine vertraglich festgelegte Unantastbarkeit der polnischen Westgrenze vor einer möglichen Deutschen Einheit aus.
Die Entschließung des Deutschen Bundestags dazu sei unzureichend.

Oder-Neiße-Grenze: Überall Unruhe (SPIEGEL 11/1990)

Reparationen: „Die deutschen Bäume fällen“ (SPIEGEL 11/1990)

Bildquelle: Wolfgang Schnur beim Gründungsparteitag des Demokratischen Aufbruchs am 16. Dezember 1989 in Leipzig, Quelle: Wikipedia:”Bundesarchiv Bild 183-1989-1216-021, Leipzig, Gründungsparteitag DA, Wolfgang Schnur von Bundesarchiv


zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

11.03.1990: DDR-SPD und SPD wollen Währunsunion sozial absichern, Opel und Wartburg bilden Gemeinschaftsunternehmen.

Auf seinem Parteitag in Dresden hat der Demokratische Aufbruch die Anschuldigungen gegenüber ihrem Vorsitzenden Schnur als Verleumdung bezeichnet.
Schnur wird vorgeworfen , IM der Stasi gewesen zu sein.
Am Rande der Leipziger Frühjahrsmesse unterzeichnen die Autombilhersteller der Bundesrepublik, Opel, und der DDR, Wartburg, einen Vertrag über ein Gemeinschaftsunternehmen.
Die SPD der DDR und der Bundesrepublik geben eine gemeinsame Erklärung zur Deutschland-Politik ab:
Nach der Volkskammerwahl soll die soziale Marktwirtschaft in der DDR und zügig eine Währungsunion eingeführt werden.
Dies müsse allerdings mit sozialer Absicherung erfolgen.

Lohnt die Reise zur Leipziger Messe noch?… (SPIEGEL 11/1990)

zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

17.12.1989: SED/PDS hat als Ziel “Demokratischen Sozialismus”, v. Weizsäcker zu Adventssingen in Nikolaikirche in Potsdam.

SED/PDS formuliert auf ihrem Parteitag in Berlin als Ziel den demokratischen Sozialismus als Alternative zu Kapitalismus und sozialistischer Diktatur.
Parteichef Gysi wendet sich entschieden gegen eine Wiedervereinigung, da eine Vereinnahmiung der DDR und eine unsichere soziale Zukunft in einem “unterentwickelten” Bundesland droht.
Auf dem Parteitag des “Demokratischer Aufbruch” in Leipzig wird Wolfgang Schnur zum Parteichef gewählt.
Bundespräsident v. Weizsäcker nimmt auf seiner ersten Reise in die DDR an einem Adventssingen in der Nikolaikirche in Potsdam teil.

SED – Kriminelle Organisation… (SPIEGEL 51/1989)

Die Kampfgruppe der SED im Westen (SPIEGEL 1/1990)


zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989

28.12.1989: DDR-Wehrdienst wird auf 12 Monate verkürzt.

Der „Demokratischer Aufbruch“ spricht seinem Vorsitzenden Wolfgang Schnur das Vertrauen aus, nachdem Vorwürfe gegen ihn wegen Amtsmißbrauch erhoben wurden.
DDR-Verteidigungsminister Hoffmann kündigt Verkürzung des Wehrdienstes von 18 auf 12 Monaten sowie die Einführung des Zivildienstes an.

zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989