“MDR DOK” am 03.11.2024 im MDR

"MDR DOK" am 03.11.2024 im MDR
“MDR DOK” am 03.11.2024 im MDRVorlesen (nur in Deutsch)
Bildquelle: Von Johannes Hähle - https://loznitsa.com/, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=107741041

03.11.2024,

MDR, 22.20: MDR DOK, Vom Verschwinden der Schtetl, Dokumentation, D 2021

“Ein Kriegsziel der Nazis waren die reichen Kornkammern der Ukraine. Ausgerechnet dort stießen die Nazis auf Millionen osteuropäische Juden, die in kleinen Städtchen, den Schtetln, oft ein sehr traditionelles, religiöses Leben führten. Noch bevor das systematische Morden in den großen Vernichtungslagern wie Auschwitz begann, ermordeten Sonderkommandos der Nazis in diesem “Holocaust durch Kugeln” rund zwei Millionen Menschen, schätzt man heute. Die Radio-Bremen-Dokumentation “Osteuropa nach dem Holocaust – vom Verschwinden der Schtetl” reist zu den letzten noch existierenden Schauplätzen einer ehemals reichen jüdischen Kultur, aber auch eines monströsen Verbrechens.

Rivka Yoselevska gehört zu denen, die erschossen wurden, aber sie konnte sich aus der Grube befreien und als eine der wenigen Überlebenden vom Massenmord berichten, der vieltausendfach in Osteuropa stattgefunden hat. “Dann wurde ich erschossen”, erzählt sie in einem Interview von 1981. “Ich fiel in die Grube, immer mehr Körper fielen auf mich. Ich hatte das Gefühl, ich ertrinke. Ertrinke im Blut der eigenen Leute.” 95 % der Juden Galiziens, heute gelegen in Südpolen und der Westukraine, wurden so in Gruben “geschossen”. Zurück blieben blutdurchtränkte Erde, tausende Massengräber und verwaiste Schtetl. Hunderte Synagogen und Friedhöfe fielen der Vernichtungswut der Deutschen zum Opfer, doch vieles blieb auch einfach stehen.” (mdr.de)

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